Neue Praktiken innerhalb der pfingstlich-charismatischen Bewegungen

Eine Problemanzeige zu Entwicklungen innerhalb der letzten Jahrzehnte

Helge Stadelmann** und Alexander Seibel***)

Vor einiger Zeit hat McConnell, selbst Absolvent der Oral Roberts Universität und Befürworter der charismatischen Bewegung, darauf hingewiesen, dass sich keine Be­wegung so vielen Irrlehren geöffnet hat, wie gerade die Charismatische. In seinem Buch Ein anderes Evangelium? schreibt er: ,,Von ihren Anfängen bis in die Ge­genwart hat die charismatische Bewegung eine fehlerhafte Offenbarungslehre ver­treten ... Solange wir uns nicht ernsthaft dem Prinzip verpflichten, daß Lehre und Praxis einer hermeneutisch sauberen Auslegung des Wortes Gottes entstammen muß, wird unsere Bewegung für eine endlose Serie prophetischer Offenbarer und ihrer bizarren Lehren ein willfähriges Opfer sein.“1 Die Bewegung hat immer neue Phänomene hervorgebracht. Diese stellen sich teils als eigentümliche Betonungen biblischer Sachverhalte dar, teils aber auch als neue, der Bibel nicht bekannte Prak­tiken. Es fällt auf, dass diese Praktiken (zusammen mit der pfingstlichen Betonung von Geistestaufe, Zungenrede, Prophetie und Heilung) oft gerade als das Besonde­re der Bewegung betont werden. Aber gerade das Sondergut der pfingstlich-charismatischen Bewegung erweist sich als hochgradig bedenklich.

Angesichts des Schulterschlusses zwischen Deutscher Evangelischer Allianz und charismatischer Bewegung wird es gut sein, wenn diese Praktiken be­achtet und geprüft werden. Charismatiker, die in der Evangelischen Allianz mitar­beiten wollen, sind zu fragen ob sie (a) sich von unbiblischen Praktiken distanzieren und (b) bereit sind, Sonderbetonungen aus dem Kontext der Allianz herauszuhalten.

Unbiblische Praktiken und Lehren

1. Slain in the Spirit (Ruhen im Geist)

Menschen werden bei Versammlungen, sehr oft nach Berührung des „charismatisch“ begabten Verkündigers, von einer Kraft erfasst und zu Boden geworfen.

Problemanzeige: Paulus gibt als Kennzeichen eines falschen Geistes in 1. Kor 12,2 den Hinweis, dass man unwiderstehlich weggerissen wird zu den stummen Götzen. In den meisten Fällen sinken die Menschen rücklings zu Boden, was der Bibel fremd ist, bzw. nur im Zusammenhang mit Gericht erwähnt ist (Jes 28,13). Auch ist dies Rücklingsfallen bzw. Hinstürzen ein bekanntes Phänomen im Heidentum.

Dokumentation: Das Phänomen des „Slain in the Spirit" (Ruhen im Geist) begleitet zwar streckenweise von Anfang an die pfingstlichen Manifestationen, erfährt aber durch Kathryn Kuhlman weltweite Publizität innerhalb der Christenheit.2 Allmählich gewöhnt man sich daran, dass unter Krafteinwirkung die Teilnehmer auf den Rücken fallen und bei solchen Veranstaltungen eigens Auffänger anwesend sind. Auch dies war der Christenheit in fast 2000jähriger Geschichte fremd. Im Hinduismus nennt man dieses Phänomen Shakti Pat.3 Im Mesmerismus ließen die Mesmeristen ihre Schüler rücklings fallen. Sie nannten dies ,,Experimente der magnetischen Anzie­hungskraft“.4

2. Lachen im Geist

Ein oft unnatürliches bzw. übernatürliches Lachen wird als La­chen des Heiligen Geistes interpretiert.

Problemanzeige: Das Neue Testament kennt dies nicht als eine Wirkung des Heili­gen Geistes. Tatsache ist, dass die Bibel das Lachen Gottes ausnahmslos nur in Ver­bindung mit Gericht erwähnt (Ps 2,4; 59,9; Spr 1,26).

Dokumentation: Unter dem bemerkenswerten Titel ,,Darüber kann man lachen“, schildert der Neuseeländer Murray Robertson seine Ausrüstung für den Heilungs­dienst bei einem Treffen mit John Wimber: „’Alle, die der Herr zum Dienst der Hei­lung beruft, werden an ihrem Körper dies merken, dann kommen Sie nach vorne, und wir werden für Sie beten.’ ... Da begann meine rechte Hand plötzlich stark zu zittern, so als ob sie einen Pressluftbohrer festhalten würde. ... Darum ging ich nach vorne. Für alle, die nach vorne gekommen waren, wurde gebetet. ...In mir stieg ein Lachen auf, doch da der Augenblick dafür völlig unpassend war, unterdrückte ich es. ,Der Geist wird in Wellen kommen', sagte Wimber, ‚jede neue Welle wird mehr Menschen mit hineinnehmen als die vorherige!‘ In den ersten Reihen fingen einige Menschen an zu lachen ... Diejenigen, die gelacht hatten, wurden still — bis auf mich. Ich konnte einfach nicht aufhören. Und schließlich konnte ich auch nicht mehr stehen! Ich fiel zuerst nach vorne, dann nach hinten, und zum Schluss lag ich auf dem Boden, rollte hin und her und hielt mir vor Lachen die Seite. Inzwischen war ich umringt von Zuschauern, ich lieferte eine gute Unterhaltungsshow! ... Ich lachte etwa eine dreiviertel Stunde lang. Als ich schließlich aufhörte, kam ein Kolle­ge, ein sehr guter Freund von mir, legte mir die Hand auf den Kopf und sagte: ‚Herr, gib ihm noch mehr davon’ — und ich musste noch einmal eine dreiviertel Stunde lang lachen! Dann flehte ich ihn an, nicht mehr für mich zu beten, meine Rippen schmerzten schon von all dem Lachen!“5

3. „Toronto-Segen“

Anfangs 1994 brach wie ein Wirbelwind sogenannte „Toronto-Segen“ über die charismatischen Gemeinden im besonderen und eine erstaunte evangelikale Welt im allgemeinen herein. Lachen trat streckenweise so zwanghaft und ansteckend auf, dass dieser „Segen“ auch „Die lachende Erweckung“ genannt wurde. Zudem traten höchst ungewöhnliche Manifestationen in Form von Tierlauten auf.

Problemanzeige: Auch bei größtem Wunschdenken ist es biblisch nicht nachzuvollziehen, dass vernunftbegabte Wesen auf einmal Laute wie Tiere von sich geben. Gerade in 1.Kor 14,6-19 liegt die Hauptargumentation des Apostels Paulus auf der Darlegung, warum die Äußerungen der Redenden verstanden werden müssen (Vers 9).

Dokumentation: Der Grund für den Besuch (von Toronto, Anm.) ist, „Es“ zu bekommen. ...Einige der Manifestationen von „Es“ sind Leute, die wie Löwen oder Bären brüllen, einer schrie sogar wie ein Esel, was eine Pastorin...veranlasste anzukündigen, wie wunderbar es sei, dass Gott Jesus wiederum auf dem Rücken eines Esels kommend offenbaren würde.6

Eine wachsende Zahl von Ohnmachts- und Hysterieanfällen in Gottesdiensten beunruhigt die anglikanische „Kirche von England“. In der charismatisch geprägten Londoner Gemeinde „Heilige Dreieinigkeit“ musste ein Gottesdienst nach Zei­tungsberichten wegen „chaotischer Zustände“ beendet werden. Besucher seien in hysterisches Lachen und in Weinkrämpfe ausgebrochen, hätten in fremden Sprachen gesprochen und seien reihenweise umgefallen... Pastor Sandy Miller, sieht in den Vorkommnissen ein „Wirken des Heiligen Geistes“. Sie seien Vorboten einer weltweiten „re­ligiösen Erweckung.“7

Auch der sich immer größerer Beliebtheit erfreuende und Konfessionen übergreifende „Alpha-Kurs“ hat seine Wurzel zum großen Teil in diesem Aufbruch. Nicky Gumbel, Verantwortlicher für diesen Kurs, ist ordinierter Pastor eben dieser Londoner Gemeinde, die als erste den Toronto-Segen hier in Europa aufgegriffen hat. Als Wimber ihm die Hände auflegte, war es Gumbel, als würde „so etwas wie eine zehntausend Volt starke elektrische Spannung“ durch seinen Körper fließen.

Im Juni 1995 begann in der Brownsville Assembly of God in Florida die sogenannte „Pensacola-Erweckung“. Sie ist eine Neuauflage des Toronto-Segens in streckenweise ansprechenderer Verpackung. Manches erscheint biblischer, anderes ist dafür bald noch bizarrer. Leute erlebten heftigste Zuck- und Schüttelanfälle. Geistliche Landkarten der Umgebung wurden erstellt, um die „territorialen Geister“ zu identifizieren und zu binden. Vor jeder Veranstaltung wurde der Gemeinderaum durchkämmt, um Dämonen von jedem Sitz und jeder Ecke auszutreiben. Der Erfolg der „Erweckung“ sei davon abhängig.8

Verteter: Rodney Howard-Browne, Benny Hinn, Claudio Freidzon, Randy Clark, Walter Heidenreich, Ingolf Ellßel, Peter Wenz, Jobst Bittner, Geri & Lilo Keller, Ortwin Schweitzer, JMEM, Hanspeter Nüesch, Heinrich Christian Rust. Pensacola: Stephen Hill, Michael Brown, John Kilpatrick.

4. Tanzen im Geist

Ähnlich dem Lachen wird auch das Tanzen als eine besondere Wirkung des Geistes interpretiert, das zum Lobpreis Gottes geschehen soll. Man spricht sogar vom „Prophetischen Tanz.“9

Problemanzeige: Tanzen im Geist ist dem Neuen Testament unbekannt. Die wahr­haftigen Anbeter beten im Geist und der Wahrheit an. Tanzen und Körperbewusstsein sind starke Betonungen der New-Age-Bewegung bzw. im Heidentum bekannt zur Ehre der Götter.

Dokumentation: Sogar David Wilkerson hat darüber geklagt, dass, seitdem die Charismatiker den Tanz im Gottesdienst eingeführt haben, die sexuellen Sünden in die­sen Kreisen schwunghaft zunahmen. Jemand hat es etwas salopp in Hinblick auf Mark. 6,22 folgendermaßen formuliert: „Dass einzige Mal, wo im Neuen Testament getanzt wurde, verlor danach Herodes Antipas seinen Verstand und Johannes der Täufer seinen Kopf.“10

5. Wohlstandsevangelium

Nach dieser Überzeugung bewirkt der angeblich volle Glaube nicht nur Befreiung von der Schuld der Sünde, sondern auch Sieg über alle Krankheiten und Armut.

Problemanzeige: Es war dies die ,,Theologie" der Freunde Hiobs. Paulus wäre nach dieser Lehre weniger als Apostel sondern als Versager ein Beispiel (1. Kor 4,8-10; 2. Kor 6,10). Der unbedingte Glaube an Gesundheit hat schon viele Menschen in Ge­wissensnöte geführt, wenn die Heilung ausblieb. Nicht selten sind Christen an ih­rem Glauben buchstäblich gestorben. Die Bibel lehrt, dass wir auf die Erlösung des Leibes warten (Röm 8,23).

Dokumentation: Der Sieg Jesu wird nicht nur für Sünde und Krankheit in Anspruch genommen, sondern wirkt sich auch auf Wohlstand und Erfolg aus. Dieses Denken hat sich besonders in den letzten Jahren stark verbreitet.

Wesentlich zur Ausbreitung dieses Gedankenguts haben wieder Kenneth Hagin und Kenneth Copeland beigetragen. Copeland als engster Mitarbeiter Hagins behaup­tet sogar, dass der Mensch ein Gott ist, jedoch mit einem kleinen g geschrieben. Auch Dr. Wolfhard Margies ist ein entschiedener Verfechter dieses „Prosperity-Evangeliums". In seinem Buch „Das Kreuz der Gesegneten“ geht er in der Beurteilung des sichtbaren Segens und Wohlstands so weit, dass er die verfolgten Chri­sten in Russland als Opfer ihrer eigenen nicht ausgelebten Glaubensüberzeugung bezeichnet, weil sie diese Gesetze des Glaubens, die ja Gesundheit und Erfolg ga­rantieren, nicht angewendet haben. Sie „... haben durch ihre unbiblischen, dem Willen Jesu zuwider laufenden Leidensprioritäten die Obrigkeit indirekt in die jahrhundertelangen antigöttlichen Herrschaftsformen getrieben. Mit ihrem verkehr­ten Verständnis haben sie dann schließlich das geerntet, was sie gesät haben."11

Sehr stark auf dieser Ebene des Erfolgsdenkens liegt auch Yonggi Cho. Da man neue oder größere Dimensionen erkannt zu haben meint, tragen solche Bewegungen bzw. Kirchen sehr oft die Bezeichnung ,,Volles Evangelium“. Cho spricht von einer fünf-fältigen Auswirkung des Evangeliums. Dazu gehört nicht nur die Befreiung von Krank­heit, sondern auch die Befreiung vom Fluch der Armut. Wohlstand und Erfolg sind gemäß dieser Überzeugung der sichtbare Beweis für Gottes Wohlgefallen. ,,Ich glau­be, daß es Gottes Wille ist, daß wir geistlich, leiblich und finanziell im Wohlstand leben.“12 Siegfried Müller in Karlsruhe, der sehr stark von Yonggi Cho geprägt ist, erklärte in einer Predigt vom 19.10.86, dass wir Gott verunehren, wenn wir ein rostiges Auto fahren. In derselben Botschaft bezeichnet er sich als ,,König von Karlsruhe.“13

Während Paulus noch schreiben konnte, „als die Armen, aber die doch viele reich machen“ (2. Kor 6,10), kann man von manchen dieser Verkündiger sagen: „Als die reichen, die doch viele arm machen“.

Rolf Hille, ehemaliger Allianzvorsitzender, schrieb in diesem Zusammenhang: „Zwar sei für Christen die Schuldfrage dadurch geklärt, dass Jesus Christus Sünden vergebe, jedoch bleibe die Frage nach Glück und Wohlergehen im irdischen Leben offen. Die charismatische Bewegung sei für ihn in dieser Hinsicht „die tragischste Bewegung in der Geschichte der Kirche“, so Hille. Sie scheitere an einer fehlerhaften Bibelauslegung, da sie Heilung als Normalfall und Krankheit als Ausnahmefall ansehe. Der Wunsch nach Wiederherstellung des Paradieses erfülle sich jedoch nicht in diesem Leben.“14

Vertreter: Oral Roberts, T.L. Osborn, Robert Schuller; Yonggi Cho, Kenneth Hagin, Kenneth Copeland, Wolfhard Margies, Siegfried Müller, John Angelina, Terry D. Jones, Volkhard Spitzer u.a.

6. Visualisierung

Besonders durch Yonggi Cho verbreitet. Durch eine aktive Vor­stellung und lebendige Phantasie produziert man die Ergebnisse. Das innerlich visualisierte bzw. lebhaft vorgestellte Bild wird im Glauben für die Wirklichkeit genommen. So muss ein kranker Mensch sich einfach vorstellen, wie er gesund ist und dies nur fest genug glauben, um zu genesen.

Problemanzeige: Es erinnert an Techniken der Autosuggestion und Selbsthypno­se, wo man versucht, sich das gewünschte Resultat einzureden. Selbstsuggestion wird mit Glaube verwechselt. Die Methode der Visualisierung ist eine magische Tech­nik, in der der Mensch sein eigenes Universum erdenkt bzw. erschafft oder „erglaubt“ und somit selber zu Gott wird.

Dokumentation: Durch Agnes Sanford und Camp Farthest Out kommen diese Vor­stellungen bereits Ende der 40er Jahre auf, erzielen aber erst durch Pastor Yonggi Cho großen Einfluss und globale Verbreitung.15 Diese Methoden der Visualisierung sind sehr stark im Heidentum verbreitet, besonders bei den Schamanen und im Hexentum.16

Hank Hanegraaff, Leiter des „Christian Research Institutes” – eine Art amerikanische evangelikale Zentralstelle für Weltanschauungsfragen – erklärt als Fachmann für Sekten und Sonderlehren im Zusammenhang mit Yonggi Chos Bestseller „Die vierte Dimension“: „Chos Vorstellung des vier-dimensionalen Denkens ist nichts anderes als Okkultismus.“17

Vertreter: Agnes Sanford, Morton Kelsey, Dennis und Rita Bennett, John und Paula Sandford, Yonggi Cho, Wolfhard Margies.

7. JDS (Jesus died spiritually)

Nach dieser Lehre starb Jesus nicht nur physisch, sondern auch geistlich. Er sei in der Hölle angeblich vom Teufel drei Tage und Nächte lang gequält worden und habe so unsere Erlösung bewirkt.

Problemanzeige: Diese Lehre schmälert das vollbrachte Werk Christi und stilisiert den Teufel ungewollt zum Miterlöser. Außerdem war diese Lehre der Christenheit jahrtausendelang unbekannt. Auch sagte der Herr noch vor seinem physischen Ende „Es ist vollbracht“ (Joh. 19,30). Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Dokumentation: In den 80er Jahren wird die Faith Movement der Positive Confession Movement zur größten charismatischen Streitfrage, besonders wegen dieser Sonderlehre JDS.18

Vertreter: Kenneth Hagin, Kenneth Copeland, Paul E. Billheimer, Wolfhard Margies.

8. Shepherd-Discipleship-Bewegung

In den 70er Jahren formiert sich durch den übergroßen Einfluss von Bob Mumford, Derek Prince, Charles Simpson, Don Basham und Ern Baxter, die auch als die „Fort Lauderdale's“ Five bezeichnet werden, die sogenannte Shepherding-Discipleship-Bewegung. Jeder Gläubige ist einer Per­son über ihm, gewöhnlichen Hirte genannt, besonders verantwortlich.

Problemanzeige: Dies führte zu solch einer Hörigkeit und Abhängigkeit von dem jeweiligen ,,Hirten“, dass der Manipulation und Knechtschaft durch andere ,,geistli­che“ Menschen Tür und Tor geöffnet wurde (1Kor 7,23).

Dokumentation: Die Hörigkeit und Abhängigkeit des jeweiligen Gläubigen von sei­nem ,,Hirten“ ging so weit, dass Charismatiker selbst von Gehirnwäsche und Behe­xung sprachen (Pat Robertson). Es ergab sich daraus in den Jahren 1975 und 1976 die größte Kontroverse innerhalb der charismatischen Bewegung.19 Derek Prince hat sich später öffentlich von dieser Lehre distanziert und über seine Gesetzlichkeit Buße getan.20

9. Königreichs-Theologie (Dominion Theology)

Eine neue Generation von Gläubigen, die mit übernatürlichen Kräften ausgestattet ist, wird allen Widerstand gegen das Evangelium überwinden und schließlich alle Nationen unterwerfen. Auf den Schultern dieser Elite wird die Herrschaft ruhen und wenn sie sich alle Regierungen untertan gemacht haben, wird Christus wiederkommen und sie werden ihm das Königreich übergeben.

Problemanzeige: Diese triumphalistische Vorstellung widerspricht der biblischen Eschatologie. Die Bibel spricht am Ende der Tage vom großen Abfall und schildert die Kräfte der Zeichen und Wunder im Kontext der Verführung.

Dokumentation: Durch den Einfluss von Paul Caine vertrat John Wimber eine Zeitlang die Lehre von der ,,Armee Joels“. Es sei dies ein neues Geschlecht von Gläu­bigen, das mit übernatürlichen Kräften und besonderen Charismen ausgerüstet sei. Diese ,,Überwinder“ würden alle Opposition gegen das Evangelium beseitigen und schließlich alle Nationen unter ihre Herrschaft bringen. Diese Lehre ist Teil der ge­nannten Königreichs-Theologie.21 — Bemerkenswert ist nur, dass diese Armee, auf die sich Wimber bei Joel beruft, wie Clifford Hill zurecht anmerkt, keine Armee des Herrn, sondern eine Armee der Zerstörung ist.22

10. Gabentransfer

Durch Charismatiker wie John Wimber verbreitet sich die Über­zeugung, es sei möglich, Gaben an andere per Zuspruch weiterzugeben und erlernen lassen zu können. So werden beispielsweise Kongresse abgehalten, auf denen die Gläubigen die Ga­be der Heilung erlernen sollen bzw. aufgefordert werden, sich zu melden, um die dann gewünschte Gabe zugesprochen zu bekommen.

Problemanzeige: Dieses Machbarkeitsdenken widerspricht der Souveränität Gottes, der bekanntlich die Gaben austeilt, wie er will (1. Kor 12,7). Bei göttlicher Heilung handelt es sich um ein freies Eingreifen Gottes. Wenn es erlernbar wäre, führte dies in die Machbarkeit und letztlich Magie, wo der Mensch über Gott verfügen kann.

Dokumentation: Ein Beispiel ist der John-Wimber-Kongress in Frankfurt 1987. McClure fordert dort alle Teilnehmer, die die Gabe der Evangelisation empfangen wollen, auf, die Hand zu heben: ,,Empfangt die Gabe der Evangelisation!“ Es folgt ein Spra­chengebet, dessen Auslegung versichert, dass Gottes Geist jetzt diese Gabe schenkt. Dann geht es um Handzeichen für die Gabe der Weissagung. Bei der Frage nach der Gabe der Heilung melden sich mehr als die Hälfte der Anwesenden. McCIure: „Ich sage Dir an Christi Statt: Heile die Kranken, treibe die Dämonen aus, predige das Evangelium. Empfangt diese Gabe von Christus!“ (Applaus des Publikums).23

11. Geistliche Kampfführung

Diese Lehre, die in den letzten Jahren immer einflussreicher geworden ist, befasst sich in besonderer Weise mit der Wirklichkeit territorialer Geister. Um eine Erweckung zu ermöglichen, müsse man über spezielle Eingebungen die Namen der dämonischen Hierarchie des jeweiligen Ortes, der erweckt werden soll, erfahren. Diese Mächte könnten dann von beson­ders begnadeten Kämpfern gestellt und vertrieben werden, worauf die Erweckung einsetzt.

Problemanzeige: Für diese Art geistlicher Kampfführung gibt es keinen Hinweis im Neuen Testament. Es führt zu einer ungesunden Beschäftigung mit dämonischen Mächten, die teils sogar an spiritistische Praktiken und heidnische Weltbilder erinnert.

Dokumentation: Einflussreichster Vertreter und Verbreiter dieser Lehre ist Peter Wag­ner. So berichtet er beispielsweise von dem argentinischen Pastor Omar Cabrera, der ,,Erfahrungen im Umgang mit örtlich begrenzt wirksamen Dämonen hat“, die er auch in körperlicher Form zu sehen bekommt, deren Namen er erkundet, um ih­re Macht über ein Territorium zu brechen. Gemeinsam mit anderen , ‚hervorstechen­den christlichen Leitern in Argentinien’ fordern sie ..Satan direkt heraus und verfluchen ihn.“24 — Ein Buch von Peter Wagner trägt bezeichnenderweise den Titel „Territoriale Mächte“.25

Auch die nun propagierten Jesus-Märsche sind als Strategie im Rahmen dieser „Geistlichen Kampfführung“ zu sehen. Durch solche Märsche werden die Gegen­wart bzw. der Sieg Jesu in den jeweiligen Ort buchstäblich hineingetragen. Als kir­chengeschichtlicher Beleg für solche ,,Kampfführung“ werden in der Zeitschrift ,,Gemeinde-Erneuerung“ u.a. die katholischen Bittprozessionen angeführt: ,,Seit dem 4. Jahrhundert kennt die Kirche den Zug von Christen durch Land und Stadt unter Gebet und Gesang; seit dem 13. Jahrhundert auch mit der Darbietung der Hostie — die Prozession in ihrer vielfältigen, geschichtlich gewachsenen Ausprä­gung. In ihrer eigentlichen Form ist die (katholische) Prozession ‚ein feierlicher Bitt­gang’, ... Daß die Kirche die Prozession sehr wohl auch als Mittel im geistlichen Kampf eingesetzt hat, zeigen die sog. Lustrationsprozessionen, bei denen man im allge­meinen durch Räume (Häuser oder Gebiete) zieht, die exorziert, also von Dämonen befreit — oder geheiligt — also Gottes Herrschaft übereignet — werden sollen. Sollte Gott derzeit wieder Schätze der Kirche heben, die im Zusammenhang mit dem Gebet um Einheit, Erweckung, Evangelisation und Wiedereroberung von Stadt und Land für Jesus wichtig werden? Es sieht ganz so aus!“26

Vertreter: Peter Wagner, Carlos Anacondia, Omar Carbrera, George Otis Jr., Wolfhard Margies, John Wimber; Ver­treter der Jesus-Märsche: Graham Kendrick, Reinhard Bonnke, Peter Wenz, Walter Heidenreich, Keith Warrington.

12. Stellvertretende identifizierende Buße

Die letzten Jahre haben weitere Entwicklungen im Zusammenhang mit dieser besonderen Form der „Kampfführung” gebracht: Dazu gehören Praktiken wie das Erstellen geistlicher Landkarten, Einschlagen von Pfählen, um Städte für Gott zu beanspruchen, Versöhnungsmärsche und in jüngster Zeit auch „stellvertretende identifizierende Buße”. Damit ist die symbolische Anerkennung und Buße wegen der Sünden unserer Vorfahren gegenüber den Nachfahren der Leute gemeint, die unsere Vorväter unterdrückt haben. C. Peter Wagner stellt in einem Artikel der amerikanischen Zeitschrift „Charisma” zu diesem Thema fest, dass es die Vollmacht der Kirche sei, die „Vergangenheit zu ändern.”27 Auch „Gebetsberge“ werden seit neuestem eingeweiht. Zum Teil wird stellvertretende Buße für Ereignisse getan, die 2500 Jahre zurückliegen!

Problemanzeige: Diese das Dämonische in unbiblischer Weise betonenden Sonderlehren erinnern an das in 1. Tim 4,1 angesprochene „Achten auf Verführungsgeister und Lehren von Dämonen.” Bill Randles, selbst Pfingstpastor, fragt in diesem Zusammenhang: Sind wir die erste Generation, die „geistliches Kartographieren”, „identifizierende Buße” erfunden hat und dem Geist gebietet, zu uns zu kommen?28 Man sollte sich Charles Spurgeons berühmtes Zitat in Erinnerung rufen: „Es gibt nichts Neues in der Theologie, außer dem, was falsch ist.”

Dokumentation: Etwa 200 Menschen füllen das Zelt. Sie sind...gekommen, um gemeinsam für schuldhafte Ereignisse in der Geschichte Deutschlands Buße zu tun...Margies gibt nach Vorstellung der geschichtlichen Fakten einzelne Gebets- und Bußimpulse....„Wir tragen hier nicht selbst die schwere Last der Schuld und Sünde, die wir hier benennen. Wir legen sie nur am Kreuz ab.“....„Wenn ihr ein leises Lächeln auf eurem Gesicht findet darüber, dass ihr für etwas betet, das 2500 Jahre zurückliegt, schiebt es beiseite“...Den theologischen Hintergrund der stellvertretenden Buße für die Schuld der Vorfahren erläutert unter anderem auch das „Deutsche Geschichtsbuch für Beter“. 29

Vertreter: Wolfhard Margies, Walter Heidenreich, Christoph Häselbarth, Ortwin Schweitzer, Peter Wenz, John Mulinde.

Eigentümliche Ansichten und Betonungen

13. Die Geist-Betonung.

Ein tatsächlich universelles Kennzeichen all dieser vielfältigen Strömungen ist die starke Betonung des Heiligen Geistes auf Kosten der Person Jesu Christi. Oft genug wird auch zum Heiligen Geist gebetet oder derselbe angebetet.

Problemanzeige: Der Heilige Geist bewirkt, daß der Herr Jesus im Mittelpunkt steht, Er verherrlicht wird und nicht umgekehrt (Joh. 16,13-14). Für ein Gebet zum Heiligen Geist gibt es im Neuen Testament kein Beispiel.

14. Charismatische Spiritualität und Ökumene

David du Plessis, genannt Mr. Pentecost, berichtet: ,,Im Jahre 1951 sprach der Herr zu mir und sagte mit deutlich, zu den Leitern des Weltkirchenrats zu gehen und ihnen Zeugnis zu geben ... denn in der Pfingstbewegung und im modernistischen Weltkirchenrat finden wir die ge­waltigsten Kundgebungen des Geistes.“30

Problemanzeige: Der Geist Gottes ist ein Geist der Wahrheit. Von daher ergeben sich Anfragen an das häufig vertretene Motto: ,,Lehre trennt — Charisma eint!“ Die Beobachtung dessen, was unter dem Schirm der charismatischen Bewegungen zusammengebracht werden soll, verleiht den diversen „Schulterschlüssen“ mit pfingstlich-charismatischen Bewegung ihre besondere Brisanz.

Dokumentation: Nicht nur David du Plessis, auch der Vater der charismatischen Bewegung, Dennis Bennett, erlebt nach seiner Geistestaufe ähnliche ökumenische Impulse: ,,Wieder erlebten wir, wie der Heilige Geist die Mauern der Konfessionen abbrach und die Christen zur Einigkeit der Herzen führte ... Auf einer Reise nach Berkeley, Kalifornien, im Jahre 1970, empfingen auf einer überkonfessionellen Ver­sammlung allein fünf römisch-katholische Priester die Taufe im Heiligen Geist. Es schien, als werde das Gebet des verstorbenen Papstes Johannes aufs lebhafteste erhört, nämlich, daß die römisch-katholischen Christen ein neues Pfingsten erleben möchten!“31

Bei dem Kongress für Erweckung und Gemeindeaufbau in Nürnberg 1991 wurde der Schulterschluss zwischen Charismatikern und Evangelikalen gefordert, der dann mit der „Kasseler Erklärung“ zwischen der Deutschen Evangelischen Allianz und dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden zumindest im Grundsatz 1995 vollzogen wird. Inzwischen fordert C.P. Wagner den Schulterschluss zwischen Charismatikern, Evangelikalen und Liberalen.

15. Propheten-Bewegung.

Von Rick Joyner und John Wimber wurde die Wiederherstellung des Dienstes und des Amts
der Propheten vorausgesagt. Diese angekündigte Prophetenbewegung begann Ende der 80er Jahre in Kansas City, USA, hat danach England erreicht und durchdringt seit 1990 auch die charismatische Szene in Deutschland.32

Problemanzeige: Die Bibel warnt am Ende der Tage vor den falschen Propheten (Mt. 24,11). Außerdem treten im Zusammenhang mit diesen „Offenbarungen” Phänomene auf, die typisch sind für Geistheiler und Hellseher bzw. Wahrsager. Auch wird die eigene Wunschvorstellung „übergeistlich” überhöht. Ständig ist in diesen Kreisen von der großen weltweiten Erweckung, Erweckung in England, Erweckung in Deutschland usw. geweissagt worden. „Gott habe einen Fuß auf London und den anderen auf Berlin gesetzt und diese beiden Nationen würden die Leiterschaft für die große kommende Erweckung hervorbringen.”33 Dies widerspricht nicht nur dem eschatologischen Gesamtbild der Heiligen Schrift, spricht doch Gottes Wort von Abfall und lügenhaften Zeichen und Wundern (2. Thess 2,3 u. 9-11) am Ende der Tage, sondern gerade die rapiden Entwicklungen der letzten Jahre haben diese Prophezeiungen als wunschhafte Illusionen offenbart. Gemäß 5. Mose 18,22 ist dies aber der klassische Test für den Falschpropheten. Auch werden diese Weissagungen nur zu oft mit dem Ausspruch, „so spricht der Herr”, eingeleitet. Eine Formulierung, die dem Neuen Testament unbekannt ist.

Dokumentation: Bei dem Seminar zum Thema „Der prophetische Dienst“ unter der Leitung von Friedrich Aschoff beim Gemeindekongress 1993 in Nürnberg forderte Phil Elsten von den „Kansas City Propheten“ das anwesende Publikum auf, man möge ihm die Handflächen zeigen. Gott würde dadurch besondere Einsichten geben. Auch der Leiter dieser Propheten, Mike Bickle, war anwesend. Er berichtete, wie er ein Brennen in der Magengegend und ein Heißwerden seiner Hände spürte. Dies war für ihn das Zeichen, dass das „Feuer Gottes“ unter den Seminarteilnehmern wirken werde.34 John Paul Jackson, ebenfalls auf diesem Seminar und „bewährter“ Prophet, erklärte der Los Angeles Times ohne mit der Wimper zu zucken, wie er die Fähigkeit habe, Gott zu riechen. „Gott duftet nach Rosen.“35

Paul Cain galt lange Zeit als der „vollmächtigste“ Prophet dieser Bewegung, dessen Weissagungen angeblich immer pünktlich eintrafen. Es wird berichtet, dass er am 2. 11. 92 einen „prophetischen“ Traum wegen der Präsidentenwahl hatte. „Das erstaunlichste an Paul Cains Traum war, daß er sah, wie Gottes Geist auf Bill Clinton kam und er dadurch zu einem anderen Mann wurde, wie einst König Saul im Alten Israel (1 Sam 10). Clinton soll der beste Präsident werden seit Eisenhower!...Er wird Amerika eine neue Vision vermitteln. Eine göttliche Salbung wird auf ihm ruhen, um sein Volk zu einer größeren Einheit zu führen.“36

16. Innere Heilung

Innere Heilung ist eine Form der Seelsorge, in der man versucht, die schädlichen Erinnerungen der Vergangenheit zu korrigieren, indem man sie in der Gegenwart durch Visualisierung oder andere Techniken neu durchlebt, wobei man Jesus öfters als einen ,,inneren Ratgeber“ oder ,,inneren Führer“ verwendet.

Problemanzeige: Es ist eine Methode, die größtenteils auf den Theorien von Freud und Jung und oft auf den Praktiken des religiösen Mystizismus basiert.
Dokumentation: Zu dem Thema Innere Heilung schrieben John Ankerberg und John Weldon: ,,Innere Heilung ist eine Form der Seelsorge, wo man versucht, die schäd­lichen Erinnerungen der Vergangenheit zu korrigieren, indem man sie in der Ge­genwart durch Visualisierung oder andere Techniken neu durchlebt, wobei man Jesus öfters als einen ‚inneren Ratgeber‘ oder ‚inneren Führer‘ verwendet“. Diese religiös-­mystische Adaption tiefenpsychologischer Ansätze ist ,,in die Gemeinden eingedrun­gen durch Jungsche Therapeuten, durch Laien wie Agnes Sanford, den Episko­palen Priester Morton Kelsey, ... Dennis und Rita Bennett, Paul Yonggi Cho, Pater Francis MacNutt und Ruth Carter Stapleton. ... Das Problem der Inneren Heilung besteht darin, daß sie auf der unbewiesenen Annahme eines unbewußten Geistes (mind) beruht, der in besonderer Weise funktioniert, da er in einer angeblich natürli­chen Verbindung mit Gott stehen, oder ein Teil von Gott sein soll. Dieser unbewuß­te Geist ist das Mittel, Jesus zu begegnen und geheiligt zu werden. Abgesehen davon, daß man Christen für die okkulten Theorien von Jung öffnet, kann Innere Heilung für das Okkulte selbst via innerer Führer, die in Wirklichkeit Dämonen sind, öffnen.“37 In dem Buch ,,Innere Heilung“ schreibt Betty Tapscott: ,,Innere Heilung ist Psycho­therapie plus Gott.“38 - Angereichert durch Vorstellungen, die einer biblischen Anthropologie nicht entsprechen.

Vertreter: Agnes Sanford, Dennis und Rita Bennett, John und Paula Sandford, Betty Tapscott, Ruth Stapleton Carter.

17. Befreiungsdienste

Teil einer über die Schrift hinausgehenden Dämonologie ist die oft übertriebene
Exorzismusbetonung. Gläubige sind angeblich von allen Arten von Dä­monen besessen. Oft werden schon kleinere Gesundheitsprobleme, seelische Nö­te oder Heiligungsprobleme auf Besessenheit zurückgeführt und sollen dann durch Exorzismus, gewöhnlich mit Handauflegung und begleitet von Zungenreden, beho­ben werden.

Problemanzeige: Eine solche dämonenzentrierte Seelsorge führt weg von dem theo-und christozentrischen Akzent des Neuen Testaments. In dieser Power-Encounter-Seelsorge wird das Okkulte überbetont und gewinnt ungebührliche Beachtung. Die Gefahr, auf diesem Wege Schaden bei Notleidenden anzurichten, ist erheblich. Die Bibel lehrt nicht „Kraft-Befreiung“ sondern Befreiung durch die Erkenntnis der Wahrheit (Joh 8,32).

Dokumentation: Zur Gefahr einer dämonenzugewandten Seelsorge, die man aller­dings auch von Nichtcharismatikern kennt, vgl. H. Stadelmann, „Das Okkulte“, 2. Aufl., Brunnen Verlag, 1984.

18. Segnungsdienste

Eine starke Betonung erfährt in der charismatischen Bewe­gung das gegenseitige Segnen durch körperliche Berührung, besonders durch Hand­auflegung. Solche Segnungen können gegenseitig zu jeder Art von Anlässen erteilt werden. Teils werden besondere Segnungsgottesdienste eingerichtet, teils charis­matische Zusammenkünfte durch gegenseitige Handauflegung abgeschlossen.

Problemanzeige: Es liegt die Auffassung einer freien Verfügbarkeit über Segen und Segnung zugrunde. Es fragt sich, ob dies der Bedeutung des Segens in der Bibel sowie der biblischen Mahnung, niemandem die Hände schnell aufzulegen (1Tim 5,22), gerecht wird. Es segnet in der Bibel auch nicht jeder jeden, sondern gesegnet wird im Rahmen einer bestimmten Ordnung (Hebr. 7,7), und nur in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes kann Gottes Segen zugesprochen werden.

Dokumentation: Ein Beispiel, dass solchen Segnungen besondere Bedeutung zuge­messen wird: Anlässlich eines Segnungsdienstes in Schloss Craheim hat der damalige 1. Vorsitzende der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Ev. Kirche, Pfr. Frie­drich Aschoff, einen besonderen „Segen“ erfahren. „Es war Mitte der 70er Jahre in Craheim auf einer Leitertagung ... Die persönliche Segnung durch einen katholi­schen Priester und das Segenswort, das ich damals empfing, hat meinen Dienst nachhaltig verändert.“39

An anderer Stelle bemerkte wird konstatiert: „Lobpreis- und Segnungsgottesdienste sind nach Aschoffs Beobachtung heute weitverbreitet. ‚Als wir damit angefangen haben, war das exotisch’.“40

19. Funktionalisierung des Lobpreises

Zu Recht haben Charismatiker auf die Ge­fahr der Vernachlässigung der Anbetung Gottes hingewiesen. Inzwischen zeigt sich aber die Gefahr, dass sie gewissermaßen ,auf der anderen Seite vom Pferd herun­terfallen': Organisierter Lobpreis soll die Gegenwart des Geistes hervorrufen und z.B. zu Gemeindewachstum oder Krankenheilungen führen.

Problemanzeige: Es besteht die Gefahr, den Heiligen Geist zu instrumentalisieren. Auch wird oft genug eine seelisch und durch Musik emotional aufgeheizte Atmo­sphäre als Wirkung des Heiligen Geistes angesehen. Psychisches wird mit Pneu­matischem verwechselt. Gerade die Anbetung, die Gott allein zum Ziel haben soll, wird aber missbraucht, wenn sie — vielleicht nur als Nebenprodukt verharmlost — letztlich doch als Endziel wieder menschlichen Zwecken dienen soll.

Dokumentation: Vergleiche den Bericht von John Wimber, wie er zu Heilungserfahrungen in seiner Gemeinde kam. Zunächst predigte er 20 Wo­chen lang über Heilung, aber nichts geschah. Seine Reaktion: „Ich warf mich auf den Fußboden und weinte und schrie und betete, bis ich nicht mehr konnte. Hatte ich nicht alles getan? Hände aufgelegt, geglaubt, gefleht. Ich war ärgerlich über Gott... Aber ich ließ nicht locker. Ich wollte den christlichen Glauben besitzen, der stark ist, funktioniert und Resultate bringt. Wenn ich ihn nicht erlangte, dann wollte ich kein Pastor mehr sein.“ Dann entdeckte er den Wert der Anbetung und des Lobpreises und erfuhr infolgedessen ab Mai 1979, dass nun die Kraft Got­tes zu wirken begann und Heilungen geschahen: „All das ist aus dem gemeinsa­men Lobpreis zur Ehre Gottes geboren.“41 Kevin Prosch, ehemaliger Anbetungsleiter von John Wimber, erklärte: „Ich habe gemerkt, daß bestimmte Wirkungen des Heiligen Geistes nur eintreten, wenn ich mit dem Schlagzeuger zusammen spiele, also nicht singe....Bestimmte Noten und Harmonien bringen den Geist Gottes in Bewegung.“42 Dies ist ein altbekanntes Phänomen im Heidentum und im Spiritismus (Macumba, Umbanda u.a.) Durch bestimmte Tonfolgen werden die Geister gerufen.

20. Lobpreis und Anbetung mit Fahnen Flaggen und Akrobatik

Wer heute sogenannten Lobpreis- oder Anbetungsteilen von Gottesdiensten beiwohnt, kann dort auf ein recht kunterbuntes Programm stoßen. Da wird zur Anbetung ekstatisch gesungen, gefühlvoll getanzt oder nach geheimnisvollen Mustern werden bunte Fahnen oder Tücher geschwenkt. Neuester Schrei ist die Akrobatik zur Anbetung.43 Akrobaten zeigen z. B. an von Kirchendecken herabhängenden Seilen allerlei Kunststücke zur „Ehre Gottes“. Mittlerweile gibt es auch Fachliteratur, wie das Buch „Lobpreis und Anbetung mit Bannern und Flaggen“, die Anweisungen zur Gestaltung des Lobpreises gibt und auch gleich theologische Begründungen dazu liefert. Doch sind Tanz, Fahnenschwenken oder artistische Einlagen zur Anbetung und zum Lobpreis Gottes überhaupt biblisch? Zum Thema Tanzen wurden ja bereits Kritikpunkte aufgezeigt.

Problemanzeige: Da der Leib bekanntlich nicht erlöst ist (Röm. 8,23), kann ich auch nicht durch mehr Akrobatik Gott näher kommen und ihn damit vermeintlich anbeten.

Für Fahnen und Banner ergeben sich nun gar keine eindeutigen biblischen Bezüge zum Lobpreis aufweisen. In dem erwähnten Fachbuch wird behauptet, dass der Heilige Geist sich über Fahnen mitteilen wolle und folgendes passiere: „Das Erheben der Flagge hat in der unsichtbaren Welt eine viel größere Bedeutung, als wir uns im Moment vorstellen können ... Indem wir unsere Flaggen prophetisch erheben, rufen wir das Nichtseiende ins Leben, als ob es schon da wäre ...“

Wenn der Mensch („indem wir unsere Flaggen prophetisch erheben“) mit einem Hilfsmittel übersinnliche Kräfte beschwört, dann ist das nichts anderes als Magie, pures Heidentum. Da wir in einem zutiefst magischen Zeitalter leben, - der Megabestseller „Harry Potter“ ist da nur die Spitze des Eisbergs – deswegen werden solche Praktiken immer beliebter.

21. Trunkenheit im Geist

Mit Berufung auf Apostelgeschichte 2,13 versucht man den Zustand einer ekstatischen Berauschung zu rechtfertigen, bei dem die Betroffenen mit offensichtlich reduzierter Selbstkontrolle sich wie betrunken verhalten. Dies ist besonders im Zuge des „Toronto-Segens“ und der nachfolgenden „Pensacola-Erweckung“ aufgetreten, wird aber auch außerhalb dieser „Wogen“ im pfingstlich-charismatischen Bereich vertreten.

Problemanzeige: Die Bibel sagt an mindestens neun Stellen, dass man nüchtern sein soll (1 Thess 5,6 u. 8; 1 Tim 3,2: 1 Petr 4,7; 5,8 u.a.). Weil sie die Gefahr der Berauschung kennt (Eph. 5,18), deswegen wird so oft diese Warnung ausgesprochen. Außerdem heißt es in der so stark missbrauchten Stelle in Apostelgeschichte 2, dass es Spötter waren, die behaupteten, die Jünger seien betrunken. Es ist nicht weise, Lehren auf Aussagen von Spöttern zu gründen.

Gerhard Bially, Chefredakteur der einflussreichen Zeitschrift „Charisma“, spricht in dem Versuch, solche Berauschungen trotz der vielen biblischen Ermahnungen dennoch zu rechtfertigen, von „Nüchterner Trunkenheit.“44 Es wird die Quadratur des Kreises versucht.
Dokumentation: Martin Bühlmann, Leiter der in der Schweiz einflussreichen Basileia-Gemeinde in Bern, schreibt über die 10 Symptome des Toronto-Segens zum Thema Betrunkenheit: „Mehrstündige Trunkenheit, die in der Wirkung mit alkoholischer Trunkenheit vergleichbar ist. Die Gedanken sind klar, Bewegungsabläufe und Sprache scheinen behindert.“ 45

Von demselben Autor stammt auch das Zitat: „Der Rock ‚n‘ Roll hat der Welt eine Sprache gegeben, die alle verstehen. Gott wird diese Sprachen nehmen, um den Völkern das Heil zu vermitteln.“46 Hier kommt sehr deutlich zum Ausdruck, wie man in diesen erfolgreichen Strömungen Seele und Geist, Psyche und Pneuma, Geist Gottes und Gerichtsgeist verwechselt (1. Petr 4,17).

Seit dem 2. April 2008 wogte eine spektakuläre Welle von Florida ausgehend fast um den ganzen Globus. Das erste Mal in der Kirchengeschichte habe sich eine Erweckung über das Internet wie ein Flächenbrand ausgebreitet. Gemäß prophetischer Äußerungen sei die „Lakeland-Erweckung“ die Erfüllung früherer Weissagungen, die von der größten Zeichen- und Wunderbewegung seit Azusa Street, also dem Beginn der Pfingstbewegung, sprachen.

Am 12. August 2008 trat die buchstäblich schillernde Gestalt dieser sogenannten Erweckung, Todd Bentley, von allen Diensten zurück, nachdem eine wiederholte außereheliche Beziehung von ihm mit einer seiner Mitarbeiterinnen bekannt geworden war. Inzwischen steht man vor einem Scherbenhaufen.

Da man sich in der evangelikalen Welt bis in die Allianzkreise hinein im Großen und Ganzen leider immer mehr angepasst hat und kaum noch die Konfrontation will, sind es nun streckenweise Charismatiker selber, die mit zum Teil verblüffend deutlichen Äußerungen an die Öffentlichkeit treten. So schrieb Lee Grady, als Herausgeber der amerikanischen Zeitschrift Charisma Magazine nun wahrlich keine Randfigur, wegen des Desasters von Lakeland: „Ein bekannter pfingstlicher Evangelist… sagte zu mir: ‚Jetzt bin ich davon überzeugt, dass ein großer Teil der charismatischen Bewegung dem Antichristen folgen wird, wenn er auftreten sollte, denn sie haben kein geistliches Unterscheidungsvermögen.’ Aua. Hoffentlich lernen wir dieses Mal unsere Lektion und begegnen dem nächsten Schwindler mit größerer Vorsicht.“47

22. Atemübungen

Immer mehr breitet sich in den charismatischen Strömungen aber auch im evangelikalen Raum der Vorschlag aus, um Gott näher zu kommen, müsse man eine gewisse Atemtechnik erlernen, bei der Bibelverse oder kurze Gebete formuliert werden.

Es handelt sich um eine Gebetstechnik, die unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt ist: Herzensgebet, Atemgebet, Ruhegebet, Jesusgebet, kontemplatives Gebet oder immerwährendes Gebet. Dabei werden Gebetsworte wie „Komm, Herr Jesus!“; „Kyrie eleison“; ,,Jesus du“ oder „Abba“ zuerst laut und dann leise gesprochen.

Durch diese ständige Wiederholung soll dieses Gebet immer mehr in das Un- und Unterbewusste eindringen und den Menschen innerlich reinigen und so das geistliche Wirken vertiefen.

So empfiehlt Richard Foster: „In der alten Kirchengeschichte kannte man die Praxis des ‚Atemgebets’. ...So entstand die Idee eines ganz kurzen Gebetes, das man ständig wiederholen kann und in dem man auf den Lippen trägt, was im Herzen ist; etwa das bekannte ‚Jesusgebet’: ‚Jesus Christus, Sohn Gottes, hab Erbarmen über mich als Sünder!’ Man beginnt dieses Gebet zu beten, immer und immer wieder, bis es ganz tief in den Körper eingedrungen ist.“48

Problemanzeige: Dies erinnert an die Methoden der Transzendentalen Meditation, wo man eine Silbe ständig wiederholen soll, um sein Unterbewusstsein für göttliche (kosmische) Kräfte zu öffnen. Hier wird der Name Jesus bzw. das Jesusgebet wie ein Mantra eingesetzt. Es besteht die Gefahr der Erreichung eines passiven Zustandes und damit die Öffnung für verführerische Mächte (1. Petr 5,8), die auch tatsächlich körperlich wahrgenommen werden können. Wer meint, durch Atemtechniken Gott näher zu kommen, befindet sich im Weltbild des New Age.

Man denke auch an die Warnung Jesu, „nicht viel zu plappern wie die Heiden“ (Matth 6,7)

Dokumentation: Besonders populär ist diese Gebetsform durch den katholischen Priester und Exerzitienleiter Peter Dyckhoff und sein Buch Ruhegebet geworden.

Prof. Johan Malan von der Universität North in Limpopo, Südafrika, konstatiert in seinem Artikel Östliche Meditation und Christentum: „Die östliche Meditation gewinnt unter weiten Teilen der Namenschristen im Westen einen immer größeren Einfluss. In vielen christlichen Kirchen, Gemeinden und Gruppierungen wird das Gebet zunehmend durch Meditation ersetzt – was man auch als Kontemplation, Gebet der Sammlung (centering prayer) oder Stillegebet bezeichnet. Meditation wird oft von Yoga-Übungen oder entspannenden Atemübungen begleitet, um eine mentale Entspannung herbeizuführen.“49

Selbst Peter Dyckhoff schreibt warnend: „Im Auto, als Beifahrer, im Zug, Flugzeug oder auf dem Schiff sollte auf keinen Fall das Ruhegebet geübt werden. ... Wird durch Bremsen, ein Luftloch oder Wellengang das Fahrzeug einem Stoß ausgesetzt, so überträgt sich dieser spontan auf den tief entspannten Körper und versetzt ihm einen Schock, der – wie schmerzliche Erfahrungen zeigen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Aggressivität, sogar Todesfälle durch Genickbruch) – unter Umständen sehr verheerende Folgen nach sich ziehen kann.“50

Noch deutlicher wird es durch folgende Warnung Dyckhoffs: „Auch Kinder und Tiere sollten nicht in diesem Raum [des Betenden] sein, denn sie ziehen die frei werdende Lebensenergie und Gnade ab, die vorerst dem Betenden selbst zur Verfügung stehen sollte. Später jedoch, wenn durch das Ruhegebet und die liebende Zuwendung des Herrn der Strom ewigen Lebens begonnen hat, ständig und in Fülle zu fließen, geht er von selbst auf die Menschen über, die dem Betenden am nächsten stehen und für die er Verantwortung mitträgt (Fußnote: Hier sind nicht nur die Lebenden angesprochen, sondern auch die Verstorbenen).“ 51
Welche Quellen hier wirklich angezapft werden, sollte nun erkennbar sein.

Vertreter: Richard Foster, Anselm Grün, Christina Brudereck, Dallas Willard, Peter Scazzero.

23. Prophetisches Beten oder Hörendes Gebet

Parallel mit den erwähnte Atemtechniken greift stark und rapide in charismatischen Kreisen, aber wiederum nicht nur dort, das sogenannte „Hörende Gebet“ um sich.

Was versteht man nun unter „Hörendem oder Prophetischem Gebet“? In ideaSpektrum ist zu lesen: „Unter dem Titel ‚Hörendes Gebet’ breitet sich vor allem im charismatischen Bereich eine neue Form des Gebets aus. Dabei sitzen vier oder fünf Beter mit einem Gast zusammen, dessen Situation ihnen unbekannt ist. Nach einer Zeit der Stille teilen die Beter dem Gast mit, was für Eindrücke sie für ihn erhalten haben.“52 Man meint, Gott gibt besonders „begnadeten“ Werkzeugen Bilder und Gedanken, die dem Ratsuchenden seelsorgerlich weiterhelfen. Nicht durch Gottes Wort primär, soll also weitergeführt und geholfen werden, sondern durch ein „direktes“ Reden Gottes.

Es wird behauptet, Gott rede natürlich durch die Bibel, doch Gott ist noch viel kreativer. So erklären zwei „Prophetinnen“ einer Anskar-Gemeinde, wie der Herr angeblich durch Bilder, Stimmen, innere Filme, Eindrücke, Farben usw. rede. Einige empfangen beim Duschen besondere Botschaften. 53

Auch sollen nur positive Botschaften, die dem Gast im Leben weiterhelfen, übermittelt werden. Negative Botschaften sollen zurückgehalten oder in positive visualisiert werden. Denn negative Bilder und Botschaften stammten in der Regel nicht von Gott.54

Problemanzeige: Seit wann redet Gott und gerade auch der Prophet nicht mehr kritisch und für den Betreffenden oft genug wenig Erfreuliches? Man denke nur an die Sendschreiben, wo der Herr öfters sagt: Aber ich habe wider dich!

Problematisch ist auch der Vorschlag von Ehepaar Schmidt: „Das Reden Gottes zu mir beginnt damit, dass er in der Tiefe meines Wesens zu mir spricht: ‚Du darfst sein, du sollst sein!’“ 55 Der Mystiker meint in sich, dem Urgrund der Seele, den göttlichen Funken zu spüren. Doch in dieser „Tiefe“ hausen ganz andere Bereiche. Paulus erklärt ganz im Gegensatz zu aller Mystik und Schwärmerei: Denn ich weiß, daß in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt (Röm 7,18).

Durch ein sich inneres Öffnen und in sich Hineinhören besteht die große Gefahr einer ungewollten Passivität und damit für Einflüsterungen aus einer anderen Quelle (1. Tim 4,1). Was hier empfohlen wird, ist das Gegenteil von Wachsamkeit, welche die Hauptermahnung unseres Herrn Jesus für die Zeit vor seiner Wiederkunft ist (z.B. Mark 13,33-37).

Auch ist durch solche Eingebungen der Gefahr des Subjektivismus Tür und Tor geöffnet. Dabei warnt die Bibel ausdrücklich vor den „Gesichten des eigenen Herzens“ (Jer 23,16).
Wie will man wissen, woher solche Intuitionen kommen? Selbst die Anhänger dieser neuen Methode des „Hörens“ sprechen Warnungen aus und deuten an, dass man es letztlich doch nicht ganz genau wissen könne, wer da redet. Der Herr Jesus ermahnt nicht grundlos: So schaue darauf, daß nicht das Licht in dir Finsternis sei (Luk 11,35).

Auch wird durch die Wertschätzung eines solchen „direkten Redens“ der reformatorische Grundsatz sola scriptura, allein die Schrift, aufgeweicht. Das soll nicht heißen, dass Gott in besonderen Fällen und unter außergewöhnlichen Umständen nicht auch besonders reden, womöglich akustisch vernehmbar, oder auch Träume geben kann. Doch ist dies die Ausnahme. Daraus aber ein Lehre oder gar Methode abzuleiten, ist der Bibel fremd und gleicht eher esoterischen Techniken und Wahrsagerei.

Vielleicht sollte man sich Luthers Ermahnung in Erinnerung rufen: „Diejenigen, welche Offenbarungen und Träume im Munde führen und suchen, sind Gottesverächter, da sie mit seinem Wort nicht zufrieden sind. Ich erwarte in geistlichen Dingen weder eine Offenbarung noch Träume; ich habe das klare Wort; deshalb mahnt Paulus (Gal 1,8), man solle sich daranhangen, auch wenn ein Engel vom Himmel anders lehrte.“56

Ernst Buddeberg charakterisierte sehr zutreffend diese Gefahren: „Gott will durch sein offenbartes Wort mit uns verkehren. - Die Schwärmerei will darüber hinaus ‚inneres’ Wort Gottes haben und richtet ein neues Prophetentum mit autoritativer Gewalt auf. .... Gott tut uns seinen Willen vornehmlich kund durch sein Wort, durch die Lebensführung und durch erfahrene Christen- - Die Schwärmerei will nur unmittelbar vom Geist geleitet werden.“57

In der Bibel findet sich kein Auftrag für „Hörendes Gebet“, wohl aber auf das „prophetische Wort“ zu achten (2. Petr 1,19).

Auch sollte man zur Kenntnis nehmen, dass diese Gebetstechnik in eine Zeit fällt, die gekennzeichnet ist durch große esoterische Aufbrüche. Paulus sagt über die Endzeit voraus, dass Gott eine wirksame Energie der Verführung senden wird (2. Thess 2,11). Besonders die New Age-Bewegung und magische Vorstellungen bestimmen immer mehr das Denken und Empfinden der Menschen. Dementsprechend empfangen auch Weltmenschen immer häufiger innere Bilder, Eingebungen, innere Filme und Botschaften aus einer angeblich anderen bzw. höheren Welt. Statt wachsam ist man passiv geworden. Folgerichtig breitet sich auch ein esoterisches Christentum immer mehr aus.

Vertreter: Ursula und Manfred Schmidt, Lilo & Geri Keller, Heinrich Christian Rust,
Arnd Kischkel.

Die klassischen pfingstlichen Sonderbetonungen

Die klassische Pfingstbewegung steht manchen der neueren charismatischen Entwicklungen eher skeptisch gegenüber. Andererseits haben ihre eigentümlichen Sonderbetonungen bis heute die Charismatische Bewegung nachhaltig beeinflusst. Sie sollen im Folgenden kurz in Erinnerung gerufen werden. (Die ursprüngliche Pfingstlehre vom [perfektionistisch verstandenen] `reinen Herzen´ wird hier übergangen, weil sie in der Regel nicht mehr vertreten wird).

1. Geistestaufe

Die Geistestaufe wurde in der Pfingstbewegung häufig als `zweite Erfah­rung´ jenseits der Wiedergeburt gelehrt und gesucht. Gläubige werden angehalten, sich nach dieser (oft ekstatischen) Erfahrung auszustrecken und sich die Hände auflegen zu lassen, um die Geistestau­fe zu empfangen. Als Auswirkungen werden erwartet: die Gabe der Zungenrede, Fortschritte in der Heiligung, vollmächtiges Zeugnis und Gebetsleben. Nicht selten wird der Umkehrschluss gezogen, dass, wer diese `zweite Erfahrung´ nicht gemacht hat, vermutlich Defizite habe in den genannten Bereichen. So wird faktisch ein Zwei-Stufen-Christentum etabliert, selbst wenn dies nicht ausdrücklich zugegeben wird.

Problemanzeige: In der Bibel hat die Geistestaufe mit solch einer `zweiten Erfahrung´ nichts zu tun. Die `Geistestaufe´ wird im Alten wie im Neuen Testament als jenes Geisteswirken in der messianischen Zeit beschrieben, durch das geistlich tote Menschen zum geistlichen Leben kommen. Sie ist wie Wasser auf Wüstenland, durch das Leben entsteht; die Alternative zur Geistestaufe ist das Gericht Gottes. Durch sie wird der Mensch in den Leib Christi eingefügt. Die Geistestaufe ist damit identisch mit der Wiedergeburt (Jes 32,15; 44,3; Hes 39,29; Joel 3,1; Mt 3,11; Apg 1,5; 1Kor 12,13; vgl. Rö 5,5; Tit 3,5f). Von der `Geistestaufe´ zu unterscheiden ist die Erfüllung mit dem Geist Gottes (Apg 4,8; Eph 5,18ff).

Dokumentation: Eine grundlegende Studie zum Thema `Geistestaufe´ ist nach wie vor J.D.G. Dunn, Baptism in the Holy Spirit, London 1970.

2. Zungenrede

Die Zungenrede ist für die Pfingstbewegung so typisch, dass sie auch `Zungenbe­wegung´ genannt wurde. Zungenrede wird stark betont; möglichst jeder Gläubige sollte sie - als Erweis seiner `Geistestaufe´ - praktizieren können. Sie wird in der Regel als ein Reden in einer nicht-irdischen Sprache (`Engelszungen´) verstanden.

Problemanzeige: Die Betonung und Praxis der pfingstlichen Zungenrede ähnelt in verschiedener Hinsicht dem, was Paulus in 1Kor 12-14 gerade korrigieren will (Überbetonung; Forderung der Zungenrede für jeden; Durcheinanderreden; unübersetztes Reden im Gottesdienst). Grundsätzli­cher ist noch das Problem, dass das moderne Zungenreden offenbar etwas anderes ist, als die biblische Glossolalie: während letztere ein geistgeschenktes Reden in einer nicht gelernten aber irdischen Fremdsprache zum Lob Gottes und zur persönlichen Erbauung bzw. - wenn es ver­standen wird - zur Erbauung der Hörer ist (Apg 2,6-11; 10,47; 11,17; 19,6; 1Kor 14), stellt sich die Zungenrede der Pfingstbewegung als ein Lallen in einer Art `himmlischem Esperanto´ dar. Und während 1Kor 13,8 andeutet, dass die Sprachenrede der apostolischen Zeit einmal „auf­hören“ wird und sie auch im Lauf der Kirchengeschichte weitgehend zurückging, erstaunt die weltweite Verbreitung dieses neuartigen Zungenredens seit Aufkommen der Pfingstbewegung.

Dokumentation: G. Hasel, Die biblische Zungenrede und die heutige Glossolalie, Lüneburg 1995; E. Schnabel, „Urchristliche Glossolalie“, Jahrbuch für evangelikale Theologie, 12/1998, S.77-100; H. Stadelmann, „Der Geist, das Wort und die Gemeinde“, Bibel und Gemeinde, 101 (2/2001), S.15-17.

3. Prophetie

Neben das biblische Wort kommt betont das aktuelle Prophetenwort zu stehen, mit dem man jederzeit rechnet und nach dem man sich in wesentlichen Entscheidungen richtet. Teils fordert man - im Missverstehen von Eph 4,11 - die Wiedereinführung des sog. „fünffältigen Dienstes“ (also die Wiedereinführung der Ämter des Apostels, des Propheten, des Evangelisten, des Hirten und des Lehrers).

Problemanzeige: Die `Apostel und Propheten´, von denen der Epheserbrief spricht, haben als Offenbarer des neutestamentlichen Gotteswortes ein für allemal das Fundament für die gesamte Zeit der Gemeinde gelegt (vgl. Eph 2,20). Daneben kennt das Neue Testament auch die nicht-autoritative und jeweils zu prüfende Gemeindeprophetie, von der 1Kor 14 als einem die Ge­meinde erbauenden Reden zur Ermutigung, zur Ermahnung und zum Trost spricht. Alles, was zum Heil dient, ist ein für allemal im biblischen Wort geoffenbart. Im Rahmen dessen, was die Schrift vorgibt, hat man im Lauf der Kirchengeschichte auch immer mit einem individuellen Reden Gottes im Sinne von Führungen gerechnet. Dies war eingebettet in das Vertrauen auf die Souveränität Gottes (- der Mensch muss hier nichts forcieren; Gott hat Wege sich verständlich zu machen!), eingebettet in das Wissen um die Gefallenheit des Menschen (- seine Äußerungen bedürfen der Prüfung; seinem Wunschdenken und Geltungsstreben gegenüber ist Vorsicht geboten!), und eingebettet in Gottesfurcht (- nicht jeder Einfall ist sogleich als prophetischer `Eindruck´ - möglichst noch in der `Ich-Jesus-sage-Form´ - zu überhöhen!). Es fragt sich, ob die Prophetiebetonung der Pfingstbewegung dem so gerecht wurde.

4. Heilungswunder

Teilweise wurde und wird in der Pfingstbewegung Krankheit als vom Teufel kommend angesehen, die in jedem Fall nicht Gottes Willen entspricht. Wer richtig glaubt, wird gesund, denn Gott will heilen. Es wird in diesem Zusammenhang darauf verwiesen, dass Jesus am Kreuz ja nicht nur unsere Sünden, sondern auch unsere Schmerzen und Krankheiten getragen habe (Jes 53,4). Gelegentlich wurde auch der Hinweis auf Gottes Heilen mit einer Ablehnung von ärztlicher Hilfe verbunden.

Problemanzeige: Es ist unumstritten, dass Gott der Arzt ist, an den sich seine Kinder in Krank­heitsnöten wenden dürfen und sollen (2Mo 15,26; Jak 5,13). Jesus hat geheilt und den Dienst seiner Apostel durch mitfolgende Zeichen bestätigt (Mt 4,23; 2Kor 12,12). In seiner Gemeinde kann Jesus als sein `Charisma /Gnadengeschenk´ Heilungen schenken (1Kor 12,28). Eine neutestamentliche Ordnung ist, dass Kranke die Gemeindeältesten zur Krankensalbung rufen können (Jak 5,14ff). Das alles schließt medizinische Hilfe nicht aus. Das Neue Testament macht auch deutlich, dass die Zeit, in der es keine Krankheit und keine Schmerzen mehr gibt, der Vollendung vorbehalten ist (Offb 21,4; 22,2). Jetzt leben auch Gläubige mit geschöpflicher Schwachheit und auch Krankheit (Rö 8,22ff; Phil 2,26f; 2Tim 4,20; 2Kor 12,7ff). Die Heilungs­versprechen so mancher Wunderheiler sind damit nicht vom Wort Gottes abgedeckt, und es wird bedenklich, wenn ihnen mit Medialität oder Massensuggestion nachgeholfen werden soll. Manche Art der Heilungsbetonung verlässt den Boden des Neuen Testaments und wird zu einer Form des Wohlstandsevangeliums, wie sich der Mensch dies gerne wünscht.

Es fällt auf, dass die Pfingstbewegung gerade mit ihren Sonderbetonungen, biblisch betrachtet, sich eher auf Problemgrund bewegt. Aber gerade diese problematischen Ansatzpunkte wirken in der charismatischen Bewegung nach. Das Problem der pfingstlich
charismatischen Bewegungen ist nicht das, was sie mit anderen evangelikalen Christen verbindet, sondern was sie von ihnen unterscheidet. Dass die pfingstlich-charismatischen Bewegungen aber gerade mit ihrem Sondergut andere christliche Kreise zu beeinflussen suchen und die Charismatische Bewegung es von Anfang an als ihre Strategie betrachtete, ihre Sonderanliegen in bestehende Gemeinden und Kirchen hineinzutragen, macht sie so konfliktträchtig und infektiös. Sie ist das Kuckucksei im evangelikalen Nest.

Wolfram Kopfermann sagte vor einiger Zeit: „Die Charismatische Bewegung ist heute in einer extremen Weise gefährdet durch Irrlehre. Ich habe manchmal den Eindruck gehabt: wenn nicht ein grundsätzlicher Kurswechsel erfolgt, eine radikale Rückbesinnung auf die Bibel unter der Frage: `Können wir das, was wir hier im Begriff sind, zu tun und zu lehren, von der Bibel her begründen?´, dann wird sich ein Mechanismus verfestigen, ...nämlich eine extreme Modeanfällig­keit. Dann wird es so sein, daß alle zwei bis drei Jahre, vielleicht sogar rascher, eine neue Mode, eine neue charismatische oder sogenannte charismatische Mode auftritt, die man zunächst herzlich begrüßt, dann nach einiger Zeit nicht mehr mitmacht, weil sie von einer neuen Mode überrollt wird, wobei die biblisch notwendige Frage: Ist das der Schrift gemäß? bestenfalls nachträglich gestellt wird - wo sie doch an allem Anfang notwendig gewesen wäre.“58 Dem kann man nur zustimmen und Buße fordern, anstatt voreilig Schulterschlüsse zu vollziehen.

*) Zuerst erschienen in idea-Dokumentation 1/93 - Jetzt in überarbeiteter und neuer Fassung neu herausgegeben..

**) Dr. Helge Stadelmann ist Rektor der Freien Theologischen Akademie Gießen und Pastor im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Ge­meinden. Er lehrt an der FTA Gießen und an der Evang. Theol. Fakultät Leuven Praktische Theologie.

***) Alexander Seibel ist Evangelist bei der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland und Buchautor zu apologetischen Themen.

Quellenangabe:

1 D.R. McConell, Ein anderes Evangelium?, Verlag C.M. Fliß, 1990, S. 236-237.

2 Jamie Buckingham, Kathryn Kuhlmann, Verlag Johannes Fix, 7060 Schorndorf, 1979. Nähere Aus­führungen zum „Ruhen im Geist" in Alexander Seibel, Die sanfte Verführung der Gemeinde, CLV, Bielefeld, 2010, S. 29-34.

3 Rabindranath R. Maharaj und Dave Hunt, Der Tod eines Guru, Schwengeler-Verlag, 1978, S. 278-279.

4 Karl Guido Rey, Gotteserlebnisse im Schnellverfahren, Kösel, München 1988, S. 88.

5 Murray Robertson, Darüber kann man lachen, John Wimber/Kevin Springer, Die Dritte Welle des Heiligen Geistes, Projektion J, 1988, S. 175-176. Siehe auch ideaSpektrum 20/92 über den Kongress mit John Wimber in Hamburg unter der Überschrift „Das Lachen Gottes“.

6 Frank McClelland, The Blessing in Toronto and the ‘Toronto-Blessing’, Revivalist, Toronto No. 94, S. 5.

7 idea (Informationsdienst der Evangelischen Allianz) Nr. 71/ 94 vom 23. Juni.

8 Dave Hunt, Die okkulte Invasion, CLV, 1999, S. 523.

9 Charisma, Düsseldorf, Nr. 110, S. 15.

10 Eine sehr gute Betrachtung dieser Thematik ist Brian Edwards, Shall we Dance?, Evangelical Press 1984, Deutsch, Wenn die Show das Wort erschlägt, Betanien, 2003.

11 Wolfhard Margies, Das Kreuz der Gesegneten, Aufbruch, Berlin 1990.

12 Paul Yonggi Cho, Nicht nur Zahlen, Verlag Information und Kommunikation, Bad Homburg 1986, S. 35.

13 Wolfgang Bühne, Spiel mit dem Feuer, CLV, Bielefeld 1991, S. 158.

14 ideaSpektrum 36/2009, S. 14.

15 Visualisation,S.C.P. Journal, Vol. 9:3, 1990, S. 16ff.

16 Dave Hunt, Die Verführung der Christenheit, CLV Bielefeld 1, 1988.

17 Hank Hanegraaff, Christianity in Crisis, Harvest House Publisher, Eugene Oregon, 1993, S. 353.

18 D.R. McConnell, Ein anderes Evangelium, Verlag C. M. Fliß 1990.

19 Stanley M. Burgess and Gary B. McGee, Dictionary of the Pentecostal and Charismatic Movements, Regency Reference Library, 1988, S. 784.

20 Vortrag im August 1991, Ost-West-Konferenz, Karlsruhe.

21 Stephan Holthaus, Königreich Theologie: New Age in der Gemeinde Jesu, Licht und Leben 12/87, S. 286-287.

22 Clifford Hill, Which Army?, Prophecy today, volume 7, Nr. 1, Jan/Febr. 1991, S. 11.

23 Siehe den Bericht von S. Großmann in: DIE GEMEINDE 50/87, S. 10.

24 Zitiert bei Wolfgang Bühne, Spiel mit dem Feuer, a.a.O. S. 248.

25 C. Peter Wagner, Territoriale Mächte, Verlag Gottfried Bernard, 1991.

26 Immanuel Malich, Für Jesus auf die Straße, Gemeinde Erneuerung, Zeitschrift der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Ev. Kirche, Nr. 41, 3/91, S. 7-8.

27 Zitiert bei Bill Randles, Beware The New Prophets, Selbstverlag, 1999, S. 93.

28 ebd., S. 131.

29 Charisma, Düsseldorf, Nr. 117, S. 30-31.

30 David J. du Plessis, The Spirit Bade Me Go, Published by David du Plessis, Oakland 2, California, 1963, S. 13 and 28.

31 Dennis J. Bennett, In der Dritten Stunde, Leuchter-Verlag, Erzhausen, 1972, S. 203.

32 Wolfgang Bühne, Die Propheten kommen, CLV, 1995, S. 15.

33 ebd., S. 35.

34 Wolfgang Bühne, fest und treu, Nr. 65/94, S. 15.

35 Michael Horton Hrsg., Power Religion, Moody Press, 1992, S. 65.

36 Prophetische Offenbarung über Bill Clinton, Charisma, Düsseldorf, Heft 84, S. 2-3.

37 John Ankerberg & John Weldon, The Facts on False Teaching in the Church, Harvest House Publisher, 1988, S. 11-12.

38 Betty Tapscott, Innere Heilung, Leuchter Verlag, 1979, S. 26.

39 Friedrich Aschoff, Persönliche Erfahrungen in Geistlicher Ökumene, Erneuerung in Kirche und Gemeinde III, 1988, S. 10.

40 ideaSpektrum, 29/2003, S. 8.

41 John Wimber, IMPULS, 3/83, S. 8-10.

42 Harmonien, die Herzen öffnen, Geistliche Gemeinde-Erneuerung, 1/93, Nr. 47, S. 13.

43 Charisma 131, Anbetung durch Tanz und Akrobatik, S. 13.

44 Gerhard Bially, Nüchterne Trunkenheit, Charisma Nr. 92, April – Juni 1995, S. 3-4.

45 Martin Bühlmann, Mehr von dir – Heiliger Geist, Ufgstellt, Monatliche Zeitschrift der Basileia Bern, Nr. 10, Okt. 1994, S.12.

46 Martin Bühlmann in Harmonien, die Herzen öffnen, a.a.O.

47 Lee Grady, Life After Lakeland: Sorting Out the Confusion, http://fireinmybones.com/, August, 2008.

48 Richard Foster, EINS, 1/2007, S. 13.

49 Prof. Johan Malan, Eastern Meditation Sneaks into the Church, http://www.facebook.com/topic.php?uid=60107103810&topic=11814

50 Peter Dyckhoff, Ruhegebet, München 2009, S. 112.

51 Peter Dyckhoff, ebd., S. 135.

52 Soll man prophetisch beten?, ideaSpektrum, Nr. 6/2007, S. 2.

54 Ursula und Manfred Schmidt, Hörendes Gebet, GGE-Verlag, 2007.

55 ideaSpektrum, 6/2007, S. 18.

56 Martin Luther, Tischreden 5, 6211, Fausel Bd II, 5. 195.

57 Zitiert bei Paul Fleisch, Die Pfingstbewegung in Deutschland, Feesche Verlag, Hannover 1957, S. 170.

58 Ist zwischen Pietisten und Charismatikern Einheit möglich? Ein Streitgespräch zwischen dem Gründer und Leiter der evangelikal-charismatischen Anskar-Kirche, Wolfram Kopfermann (Hamburg), und dem Rektor der Freien Theologischen Akademie (FTA) Gießen, Prof. Helge Stadelmann“, idea-Dokumentation 5/98, S.25.


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