Die linke Straßenseite reichte vor Kurzem bei dem Obersten Gerichtshof, zuständig für Gleichstellung und Antidiskriminierung, eine Beschwerde ein.
Sie fühlte sich diskriminiert, da sie an die zweite Stelle gesetzt wurde und man von ihr verlangte, sich der rechten Seite unterzuordnen. Sie leide unter diesem Nachrang. Die hohen Herren der Justiz berieten länger und ausführlich. Nach reichlicher Überlegung fällten sie dann ein wohlfeiles Urteil. Tatsächlich, der Klage der linken Straßenseite wurde recht gegeben und diese einseitige Bevorzugung der anderen Seite als mit dem europäischen Gleichstellungsgesetz unvereinbar erklärt.
Es widerspreche in eklatanter Weise dem internationalen Gleichheitsgedanken. So wurde das einseitige, menschenfeindliche Vorfahrtsrecht mit deutlichem Nachrang für die andere gleichwertige Seite endlich aufgehoben. Nachrangschilder und Warntafeln wurden in großen Mengen beseitigt. Gleiches Recht eben für alle und keine Vorfahrtsrechte mehr. Diese erinnerten an überholte Dominanz, an Woke-feindliche und ultrarechte wie faschistoide Überzeugungen.
Die „befreiende“ Folge: Es kam zu Massenkarambolagen sowie zu horrenden und ausufernden Verkehrsunfällen mit vielen Toten. Ein Massensterben stellte sich ein und wurde zur neuen bald täglichen Normalität.
Leute, die zur alten Ordnung zurückkehren wollten, einfach um Menschen vor dem Chaos zu bewahren, wurden mit schwersten Strafen belegt und gnadenlos verfolgt. Sie galten als Ewiggestrige, die einer längst überholten Weltordnung anhingen und deshalb als brandgefährlich eingestuft wurden.
Die in ihrer überlegenen Gleichheitsmoral schwelgenden Juristen und Politiker überhäuften sich mit Lobeshymnen, und Verdienstorden. Man klopfte sich gegenseitig, schwelgend in seiner großartigen Hypermoral, auf die so absolut gerechte Schulter. Hatten sie doch eine jahrhundertealte Ungerechtigkeit mit wokem Blick erkannt und endlich beseitigt. Der oberste Richter, der diese so wunderbare Entscheidung gegen besagte Unterdrückung gefällt hatte, erhielt die höchste Auszeichnung überhaupt. Wegen Verdienste für weltweite Gerechtigkeit und Gleichmacherei wurde sie ihm vom globalen Gerichtshof vom Vereinten Equitia Dystopia verliehen. Von höchster Stelle wurde verkündet, man habe das Vorrecht, im im besten und gerechtesten Utopia aller Zeiten zu leben; während das Land tatsächlich im Chaos versank und dem Untergang entgegenwankte. Nachdem dann auch noch von selbiger Behörde alle Religionen für gleich erklärt wurden, wagte kaum noch jemand besonders die „Religion des Friedens“ zu kritisieren. Denn Gleichmacherei und Woke-Ideologie waren und sind wichtiger als Realität und Fakten.
Alexander Seibel
2. Kor. 11,19-20: Denn ihr ertragt gerne die Narren, ihr, die ihr klug seid! Ihr ertragt es, wenn euch jemand knechtet, wenn euch jemand ausnützt, wenn euch jemand gefangennimmt, wenn euch jemand erniedrigt, wenn euch jemand ins Angesicht schlägt.