Abschied von Amerika

(19. Sept. bis 31. Okt. 1993)

In einer Schule in Little Rock spielte sich folgendes ab: Schüler sollten meditieren, wie sie sich außerhalb ihres Leibes befinden. Es gab keine Normen, das oberste Ziel war Relativismus, Leugnung aller ethischer Normen, besonders der christlichen, Feminismus, Homosexualität und Sozialismus. Auf sexuellem Gebiet konnte man sich gebärden wie man wollte, was anfangs der 7Oer Jahre doch nicht so selbstverständlich war wie heute. Dieses radikale Experiment, eine Mischung von Neomarxismus und New Age, hatte zur Folge, daß ein Schüler sich das Leben nahm. Es folgten noch weitere Selbstmorde.

Als einige entsetzte Eltern eingreifen wollten, wurden sie durch Anwälte bedroht und zum Schweigen gebracht. Die treibende Kraft hinter diesem antichristlichen und kultähnlichen Erziehungsprogramm: Bill und Hillary Clinton. Der Kommentar eines Bruders: An evil man.

Das war nicht die einzige schockierende Tatsache, mit der ich in den USA konfrontiert wurde. Nach der Videodokumentation über das Governer School Experiment sah ich noch einen anderen Film mit dem Titel "Gay Rights/Special Rights", (die besonderen Rechte der Homosexuellen). Es wurde der Aufmarsch der Homosexuellen und Lesbierinnen und ihre immer massiveren Forderungen gezeigt. Nach Clintons Wahlsieg gab es einen Triumphzug zum Weißen Haus. Das erste Mal in der Geschichte Amerikas, daß in einem offiziellen Regierungsgebäude die Perversen einen Inaugurationsball abhalten konnten und durften. Clinton dankte ihnen herzlich für ihren Einsatz. Schließlich waren sie es, die zusammen mit den gleichgeschalteten liberalen Medien diesen Wahlsieg ermöglicht hatten.

Der Aufmarsch dieser enthemmten Gestalten, dabei hatte die Dokumentation die schlimmsten Dinge zensiert bzw. optisch unkenntlich gemacht, wirkte auf mich wie ein Vorgeschmack einer Invasion der Finsternis. Bei ihrer großen Sommerdemonstration trugen diese Schwulen Plakate wie: "We will educate your children" (wir werden eure Kinder erziehen) und sie verlangen in allen Bereichen gleiche Rechte. Equal Rights und Discrimination sind die Zauberworte, mit denen die schlimmsten und buchstäblich perversesten Forderungen erhoben werden. Wenn diese Bereiche angetastet werden, macht sich neben den liberalen Medien sofort eine ebenso verhängnisvolle wie einflußreiche Organisation stark, die leidenschaftlich darum kämpft, daß alles, was irgendwie noch christliche Werte oder Gott vertreten könnte, abgeschafft wird. Es handelt sich um die ACLU (American Civil Liberties Union).

Gegründet im Jahre 1920, besteht sie aus einem bunten Spektrum von Atheisten, Marxisten und Humanisten, die über spezielle Anwälte dafür sorgt, daß in diesem einst christlichen Land immer weniger an das ursprüngliche Erbe erinnert. Als bei einer Schulfeier abschließend noch gebetet wurde, einfach weil dies in den USA einer alten Tradition entspricht, war dies Anlaß für die ACLU einzuschreiten. Derzeit wird ein Prozeß geführt, dessen Ausgang noch offen ist. Religion und Staat habe strikt getrennt zu sein. Man beruft sich auf diesen heiligen Grundsatz, der angeblich streng verfassungskonform ist. Dabei wird dieser Hinweis der Trennung von Religion und Staat nirgends in der Verfassung erwähnt und die ihr angeschlossene Urkunde der Menschenrechte (Bill of Rights) basiert von Anfang bis zum Ende auf Gott. Diese "berüchtigte" Formulierung findet sich nur in einem Brief von Thomas Jefferson an eine Gruppe von Baptisten, ein rein persönliches Schreiben, das nichts mit einem offiziellen Dokument zu tun hat.

Mit diesem Schlagwort nun ausgerüstet, haben die liberalen Medien systematisch Gott und der Bibel den Krieg erklärt. Die 10 Gebote wurden ebenso aus der Schule verbannt wie das Gebet. Das Ergebnis dieser neuen "Freiheit" ist erschütternd. Die öffentlichen Schulen sind zu Institutionen verkommen, die ebenso teuer wie ineffektiv sind, abgesehen von der zunehmenden Gewaltbereitschaft. Eine Umfrage gemäß USA Today hat ergeben, daß 53%! der Amerikaner Analphabeten sind, bzw. nicht über das Niveau des 4. Grundschuljahres hinaus lesen können. Die Schüler haben zwar gelernt, wie man Kondome anlegt und freien Sex praktiziert, versagen aber zum Großteil bei den Elementaranfängen des "ostfriesischen Dreikampfes" (Rechnen, Schreiben, Lesen). Man stelle sich eine Firma mit solch einer Effizienz vor. Sie wäre längst bankrott. Doch wichtig ist, daß die Schüler nun die "Politically Correct" Einstellung, sprich die gottlos-sozialistische haben.

Ähnlich "erfolgreich" hat sich die Erziehung zum "Safe Sex" (sicheren Sex, was so viel wie Verwendung des Kondoms heißt) ausgewirkt. Gab es vor ca. 30 Jahren nur 5 Krankheiten, die durch sexuellen Kontakt vermittelt wurden, sind es heute bereits 57 (nach John Ankerberg). Waren es früher 5,1% unehelich geborene Kinder, sind es heute dank "Safe Sex" 29%. Doch von Umdenken, ähnlich wie in Europa, keine Spur. Jedoch der Wahnsinn hat Methode. Das humanistisch-sozialistisch Umformungsexperiment der Gesellschaft wird ohne Rücksicht auf Verluste weiter vorangetrieben und hat nun in dem gegenwärtigen Präsidenten und seiner Frau die einflußreichsten Fürsprecher.

Ist Gott erst einmal abgeschafft, beginnt die Vergötterung des Menschen. Self, das Selbst, ist nun der neue König, vor dem man seine Knie beugt. ACLU kämpft derzeit sogar darum, daß die Benotung abgeschafft wird, da ein schlechtes Zeugnis dem Selbstwertgefühl des Kindes Schaden zufügen könnte.

Dabei häufen sich nun die Hiobsbotschaften. Amerika ist ja bezüglich Kriminalität nicht verwöhnt, doch war die Zunahme gerade in letzter Zeit so schlimm, daß es eines der Hauptthemen der Nachrichten war, mit denen ich konfrontiert wurde. So ist gerade der Anteil der Schwerstkriminalität bei den Jugendlichen am größten und hat ständig zugenommen. Eine Statistik zeigte, wie der Prozentsatz bei Gewaltverbrechen bei den 15-19jährigen am größten ist. Je älter die Täter sind, desto mehr geht der Anteil an Schwerstkriminalität zurück. Die Auflösung der Gesellschaft ist mit Händen zu greifen und der inzwischen pensionierte Polizeichef New Yorks, ein liberaler Demokrat und wahrlich kein konservativer Republikaner, klagte, wie das Experiment alleinerziehender Eltern versagt hat. Das einflußreiche Nachrichtenmagazin Time brachte eine Titelgeschichte mit der Überschrift: "America The Violent" (das gewalttätige Amerika). Sämtliche Statistiken und Untersuchungen belegen, wie mit dem Abbau und der Zerstörung der Familie Armut und Zerrüttung wie Gewaltbereitschaft zunehmen, und nun hat dieses einst so aufblühende und gesegnete Land einen Präsidenten, für den die Auflösung der Familie und christlicher Moral ein nationales Programm geworden ist.

Ermutigt durch die jüngsten Wahlen, gehen die Homosexuellen mit ihrer einflußreichen Lobby immer mehr in die Offensive. Fast hat man den Eindruck, sie wollten sich an der bisherigen Gesellschaft und besonders am Christentum rächen. Wie ein Bruder meinte, gibt es kaum eine Gruppe von Menschen, die so rachsüchtig und aggressiv ist, wie die Repräsentanten dieser buchstäblich perversen Lobby.

Clinton will nun seinem Wahlversprechen nachkommen und es Homosexuellen gestatten, auch in der Armee zu dienen, was bisher verboten war. Der Kongreß nun hat ein Gesetz verabschiedet, das fast noch schärfer als früher sich gegen dieses Ansinnen wendet. Darauf hat ein Richter in Kalifornien diesen Entschluß aufgehoben und befunden, dieses Gesetz widerspreche der Verfassung. Nun muß das Gericht entscheiden, wieweit dies zutrifft. Hat solch ein Antrag erst einmal diesen Weg genommen, landet er früher oder später mit ziemlicher Sicherheit beim Supreme Court, dem Obersten Gerichtshof und "allmächtigsten" Eintscheidungsgremium in den USA, bestehend aus neun Leuten.

Die Homosexuellen und Lesbierinnen wollen nun für sich Minority Rights, also Minderheitsrechte, einklagen. Wenn sie mit diesem Antrag durchkommen, sind sie besonders geschützt. Von der Verfassung her darf ihnen nichts mehr verwehrt werden und sie genießen alle Hilfe und Unterstützung von offizieller Seite. Weder die Pfadfinderorganisation, die sich bis jetzt erfolgreich gegen den Zugriff der Homosexuellen gewehrt hat, noch die Familie oder irgendeine Gemeinde oder Kirche darf ihnen dann ihre "legitimen" Rechte streitig machen. Ein Prediger, der dann noch Homosexualität als unbiblisch oder gar pervers verurteilt, macht sich strafbar. Sie rühmen sich ganz offiziell, wie sie die gesamte liberale Presse und auch die entsprechenden Parteien in ihrem Griff haben. Wer es wagt, ihnen zu widerstehen, muß mit schlimmsten öffentlichen Demütigungen rechnen. Dann dürfte es mit der vielgepriesenen religiösen Freiheit auch in Amerika, dem Ursprungsland dieser freiheitlichen Überzeugungen, vorbei sein. Dann ist dieses Land, nicht von einem äußeren Feind, wohl aber von innen her, durch die Macht der Sünde zerstört worden.

In Spokane, einer Stadt im Bundesstaate Washington, in der ich in einer der dortigen Baptistengemeinde etliche Vorträge hielt, lief im örtlichen Fernsehprogramm eine Sendung zur Überwindung der Angst vor Homosexuellen. Und dies angesichts der drohenden Zeitbombe AIDS. Wer es allerdings wagt, hier einen Zusammenhang zu sehen, muß mit massiven Repressalien rechnen. Als Billy Graham in Columbus, Ohio, erwähnte, AIDS könne eine Strafe Gottes sein, gab es solch einen Aufschrei seitens der Lobby der Homosexuellen und der Liberalen, daß er sich am 9. Okt. dafür öffentlich entschuldigte. Es wurde in den Nachrichten ausgestrahlt. Er sei übermüdet gewesen und es sei nicht das, was er habe sagen wollen. Es erinnert an Francis Schaeffers letztes Buch The Great Evangelical Disaster, "Die große Anpassung". Die Evangelikalen werden zuletzt so vom Harmoniebedürfnis getragen sein, daß sie immer mehr Kompromisse auf Kosten der Bibel eingehen werden. Dabei hatte er nur in der Möglichkeitsform davon gesprochen und Billy Graham, wie ein Bruder bemerkte, ist immer noch der einflußreichste Evangelikale der USA. Sein Hinweis hätte ein gewisser Pfahl im Gewissen der Nation sein können, gerade auch gegenüber dem sich offiziell immer noch Baptist nennenden Bill Clinton. Doch auch diese Chance wurde vertan.

In Colorado hatte die Mehrheit der Bevölkerung per Abstimmung entschieden, daß Homosexuelle keine besondere staatliche Förderung erhalten sollen. Dieses sogenannte "Amendment 2" (2. Abänderungsantrag zum Gesetz) wurde von einem Staatsanwalt abgeblockt und nun wird untersucht, ob die Homosexuellen der Definition einer Minderheit entsprechen (USA Today, 12. Okt. 1993).

In evangelikalen Kreisen wird zum Teil behauptet, daß Hillary Clinton eine bisexuelle Lesbierin ist, die nicht einmal ein gemeinsames Schlafzimmer mit Bill teilt. Sie soll ihre lesbischen Freundinnen in einem Trakt des Weißen Hauses zu Besuch und er seine Konkubinen in einem anderen Teil des Gebäudes haben. Diese Behauptung wird erhärtet durch die Aussagen von einem Mann aus dem Sicherheitsbereich des Weißen Hauses, der begreiflicherweise nicht genannt werden will, und eines ehemaligen Journalisten von CBS. Einen offiziellen Beweis gibt es natürlich nicht. Doch inzwischen hat das US-Magazin Globe berichtet, wie Hillary lesbische Beziehungen zu insgesamt zwölf Frauen unterhalten haben soll (Welt am Sonntag, 19. 3. 2000).

Jedenfalls sind die Erfolgsaussichten für solch perverse Pläne nicht zu unterschätzen. Außerdem hat Bill Clinton dafür gesorgt, daß Schlüsselpositionen in der Regierung von radikalen Feministinnen bzw. Linken übernommen worden sind. So hat er den einflußreichen Posten des Surgeon General (Für das nationale Gesundheitsprogramm zuständige oberste Regierungsvertreter) mit Joycelyn Elders besetzt, die für ihre ultralinken Ansichten berüchtigt ist. Zwar gab es einen Aufschrei seitens konservativ eingestellter Eltern und Politiker und obwohl eine überwältigende Protestbewegung sich erhob, hat der Senat die Berufung bestätigt. Wie James Dobson bemerkt: "Dr. Elders gehört zu den radikalsten Liberalen, die jemals einen höheren Posten in der US-Regierung eingenommen hat. Sie hat sich vorgenommen, die große 'Kondom-Lösung' jedem Teenager Amerikas anzupreisen. Sie befürwortet Sexualerziehung für das Kindergartenalter. Sie ist eine fanatische Förderin der Abtreibung auf Verlangen" (Focus on the Family, Okt. 1993). Gemäß desselben Artikels wird sich die Regierung dieses Programm 7 Mia. Dollar kosten lassen, um alle 35 Millionen Kinder zwischen 10 und 19 Jahren mit Kondomen zu erreichen. Damit ist das CDC (Center for Disease Control) zu dem Gegenteil dessen umfunktioniert worden, wozu es eigentlich gedacht ist.

Auch hat Clinton Ende September für den Obersten Gerichtshof eine gewisse Ruth Bader Ginsburg nominiert, die ebenfalls aus dem emanzipierten Lager stammt. Sie war sogar ACLU-Anwältin. Die Chancen über den Supreme Court noch christliche Grundwerte bewahren zu wollen, nehmen rapide ab. Zwar hat es noch konservativ eingestellte Richter, doch dürften sie in der Minderzahl sein. Welches Denken dort anzutreffen ist, kann man auch daran erkennen, daß der Supreme Court die Familie einfach als das Zusammenleben zweier Menschen (egal ob Mann oder Frau) definiert hat. Deswegen können hier bereits Homosexuelle Kinder adoptieren. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß sich vor unseren Augen entfaltet, was in Römer Kap. 1 aufgelistet ist und Gott uns mehr und mehr dahingegeben hat.

Clinton ist eine typische Frucht der 68er Generation. Er hat sich nicht nur, wie allgemein bekannt, erfolgreich vor der Einberufung in den Vietnamkrieg gedrückt, es ist ebenso bekanntgeworden, daß er auch Haschisch geraucht hat, (aber angeblich habe er nicht inhaliert), wie auch, als er in England studierte, seinen Sommerurlaub in Moskau verbrachte. Ein Sprecher für konservative Werte, Rush Limbaugh, ist Inhaber eines Fernsehprogramms, das derzeit in Amerika ziemlich erfolgreich ist, weil nun doch einigen begonnen hat zu dämmern, was sie sich mit diesem Frauenhelden eingebrockt haben. Er zeigt auf, wie in fast jeder Ansprache Clinton Unwahrheiten verbreitet. Doch für diesen Präsidenten ist nun einmal ein sozialistisches Amerika das Traumziel und Lüge und Desinformation waren schon immer die Grundsäulen der linken Ideologie und der neuen Weltordnung. Inzwischen haben diese Kräfte der Umgestaltung unserer Gesellschaft längst und sehr erfolgreich den langen Marsch durch die Institutionen angetreten und so gut wie abgeschlossen. Die Clinton Regierung wird dafür sorgen, daß die letzten Restposten konservativer Gesinnung und christlicher Politik ebenfalls beseitigt werden.

So gibt es in Amerika die einflußreiche Bewegung der Home Schoolers. Viele Eltern erziehen ihre Kinder zu Hause. Hier ist das Kind noch nicht im Griff der modernen sozialistischen Umerzieher und Eltern haben immer noch Autorität über ihre Kinder. Dies ist der Neuen Weltordnung und den New Agern ein Greuel, denn das Ziel ist die absolute Kontrolle des Staates über alle Bereiche des Lebens, besonders der Erziehung und die Zerschlagung aller natürlicher Verbindungen zwischen Eltern und Kindern. So gibt es eine UN-Konvention für das Recht des Kindes, von vielen Staaten bereits signiert, aber noch nicht von den USA. Dieses Gesetz entmündigt letztlich die Eltern und inthronisert die Wünsche des Kindes. Es kann auch jederzeit sich von seinen Eltern trennen, falls deren Erziehungsmaßnahmen dem Kind mißfallen. Ein Commenwealth Minister Australiens, der wesentlich dazu beitrug, daß die australischen Parlamentarier diese UN-Konvention angenommen haben, hat öffentlich zugegeben, daß es "sein Ziel war, die australischen Kinder von dem verderblichen Einfluß des Christentums zu befreien" (Capitol Chronicles, August 1993, p. 4). Wie es weiter in diesem Artikel heißt, "bereiten sich die Heim-Erzieher auf die Schlacht des Jahrzehnts bezüglich Elternrechte vor."

Diese Konvention soll nun durch den Senat bestätigt werden. Die Clintons haben ihre starke Unterstützung bereits zugesagt. Hillary Clinton war Vorsitzende des "Children`s Defense Fund", einer Kinderrechtsorganisation, die sich besonders als Förderer dieser UN-Konvention exponiert hat.

Kein Wunder, daß die Okkultzeitschrift Esotera (7/93) voller Freude von dem Amtswechsel im Weißen Haus im allgemeinen und Bill Clintons Regierungsprogramm im besonderen berichtet. Von daher wirkt es fast wie ein schlechter Scherz, wenn Paul Cain, Leiter der Kansas-City-Propheten, von einer Vision erzählt, wie der Geist Gottes über Bill Clinton kommen werde und dieser verwandelte Präsident werde Amerika zu neuer Identität und Größe führen (nachzulesen in Charisma, Düsseldorf, Nr. 84). Gemäß John Wimber, Jack Deere u.a. ist Paul Cain der Prophet, der sich nie geirrt hat. Andererseits ist solch eine Aussage wiederum nicht überraschend. Denn dieselben Geister, die die Menschen in immer verrücktere Perversionen und Sünden treiben, bewirken in frommer Tarnung ein Blendwerk übersinnlicher Impulse und Eingebungen.

Insofern paßt leider das endzeitliche Bild. Mt. 24,12 erwähnt nicht nur die kommende anomia am Ende der Tage, sondern auch unmittelbar davor die falschen Propheten. Daran hat es derzeit wahrlich keinen Mangel. In gewisser Hinsicht entspricht die weltliche Situation mehr und mehr der geistlichen. Ein Skandal innerhalb der Christenheit löst den anderen ab. Ehebrüche, Rücktritte, finanzielle Ungereimtheiten, Scheidungen, Trennungen usw. Die westliche Christenheit ist im großen und ganzen dem Berlin des Frühjahres 1945 vergleichbar. Die Dämme brechen, immer schneller geht es dem Ende entgegen, werden vor allem die westlichen Völker gerichtsreif.

So berichtet Christianity Today (13. Sept. 93), wie die Vereinigung religiöser Leiter in Salem, Massachusetts, eine hohepriesterliche Hexe, Shawn Poirier, in ihre Ränge aufgenommen haben. Shawn Poirier leitet einen Wikka-Hexenzirkel, in dem man die "rohen Kräfte der Natur anbetet, gegründet auf Mondphasen." Der Pastor einer Vereinigten Methodisten-gemeinde, Ken Steigler, meinte, die Vereinigung sollte ökumenischer werden und auch Mormonen, Buddhisten und Muslime zur Teilnahme einladen. Kommentar überflüssig.

Doch wie sieht es bei denen aus, die sich bewußt als Evangelikale verstehen? Wenn man sich die religiösen Sendungen zu Gemüte führt, ahnt man, warum Gott womöglich solch ein Gericht, daß bekanntlich am Hause Gottes beginnt, zuläßt. Besonders TBN (Trinity Broadcasting Network), das größte christliche Fernsehnetzwerk überhaupt, ist für ein europäisches und womöglich nicht vor dem Fernsehbild aufgewachsenes Gemüt eine Zumutung. Geleitet wird es von Paul und Jan Crouch, die beide zur Assemblies of God, gehören, Amerikas größter und gemäßigster Pfingstdenomination. Im Zuge solch einer Sendung wurde beispielsweise ein Bild von Jesus angeboten. Ein bärtiges, sanftes Männergesicht lächelt einem blauäugig und gewinnend entgegen. Dieser Jesus wurde angeblich visionär von einer Frau geschaut und gemalt. Jan Crouch bestätigte dieses Bild, denn als sie von einer Krankheit geheilt wurde, hatte sie eine ähnliche Vision, war ihr das gleiche Antlitz erschienen. Dieselbe Frau erzählte vor Jahren, wie sie sich einmal selber die Hände aufgelegt hatte. Danach vernahm sie eine Stimme: I believe in you, I trust in you. (Ich glaube an dich, ich vertraue dir).

Solche Sendungen sind eine höchst unglückliche Mischung von charismatischer Emotionalität, Ekstase, frommen Spiritismus, Schwachsinn und etwas biblischer Botschaft zur Beruhigung der Gemüter. Man muß es leider so deutlich sagen. Paulus nennt die Gläubigen zu Korinth nepios, was so viel wie Unmündige oder Säuglinge bedeutet und genau diesen Eindruck hat man bei einigen dieser Darbietungen. Ein riesiger Kindergarten, der durch gewisse Prediger zu Begeisterungsstürmen angefeuert wird. Besonders wenn ein Heilungswunder ausgerufen wird, meint man in einem Fußballstadion zu sein, wo eine Mannschaft endlich ein heiß ersehntes Tor erzielt hat.

Ein gewisser Dwight Thompson rechnete dem Publikum vor, wie wichtig es ist, den Zehnten zu geben. Als Illustration dienten 60$, die man nun für sich behalten könne, jedoch darauf liege der Fluch Gottes. Behalte man aber nur 54$ und gibt man den Zehnten dem Herrn, dann empfange man allen Segen. Die Rechnung leuchtete dem Publikum ein und dementsprechend begeisternd waren die Zustimmungen.

Wirklich schlimm wurde es, wenn die Heilungen anfingen. Morris Cerullo, angeblich wurde er in dem Himmel zu einem Treffen mit Gott von Angesicht zu Angesicht entrückt, verkündete jede Menge Heilungen, denn er habe solche Worte der Erkenntnis empfangen. Wurden Leute, die meinten, eine Heilung erfahren zu haben, zu ihm gebracht, legte er seine Hände auf oder schwang seine Arme. Schon sackten die Leute, im Geist erschlagen, rücklings zu Boden. Er konnte verkündigen: Empfange jetzt dein Wunder. Besonders erschütternd war für mich, wie einem Mädchen der Geist verheißen wurde. Als Cerullo betete "in the name of Jesus" glitt sie zu Boden. Im Namen Jesu empfangen die Leute einen fremden Geist. Es ist bald der Höhepunkt des Betrugs.

Noch schlimmer ist Benny Hinn. Bei ihm hat man den Eindruck, daß ein Dompteur des Heiligen Geistes die Bühne erklommen hat. Die Leute stürzen auf den Rücken, wenn er seine Arme losschwingt, mirakulöse Heilungen stellen sich problemlos ein und zum Abschluß hält er seine Hände so zur Kamera, daß man die eigenen auf den Bildschirm legen kann. Darauf erfolgen erstaunliche Eingebungen: Herzkrankheiten, Nackenschmerzen, zu hoher Blutdruck usw. werden als geheilt verkündigt. Danach zitiert er eine Prophetie von Kathrin Kuhlman (bei der er seine ersten überwältigenden Erfahrungen mit dem Geist machte): "All saints will get healed." Alle Heiligen werden geheilt werden.

An Christianity Today schrieb ein Leser: "Benny ist so extrem, daß er in Philadelphia behauptete, wer sein Buch zum Thema Heilung kauft und liest, würde durch das Lesen gesund werden. Für 15,99$ konnte man ein Wunder kaufen (4. Okt. 93, p. 6).

Kritiker dieser Veranstaltungen sollten sich eher in acht nehmen. "Hinn hat seine Kritiker in der Vergangenheit schon öffentlich bedroht und sagte einmal, wie er wünschte, Gott würde ihm ein 'Heilig Geist Maschinengewehr' geben und sie vernichten" (Christianity Today, 16. 8. 93, p. 38). Doch auch Paul Crouch ist nicht zimperlich im Austeilen von Warnungen. Wütend wirft er den "Heresy hunters" (Jägern nach Irrlehren, er dachte besonders an Dave Hunt) vor, wie sie dem Werk Gottes im Wege stehen. "Ich denke, sie sind verdammt und auf dem Weg zur Hölle; ich glaube nicht, daß es für sie eine Erlösung gibt" (Hank Hanegraaff, Christianity in Crisis, p. 39). Es überrascht von daher nicht besonders, daß in Kanada, das den christlichen TV-Stationen nun mehr Freiheit einräumen möchte, dennoch von weltlicher Seite Auflagen gemacht werden. Ausländische Programme, besonders TBN, dürfen nicht ausgestrahlt werden (Christianity Today, 4. 8. 1993, p.58).

Benny Hinn ist vielleicht der beste Anschauungsunterricht für die Warnung von Saturnin Wasserzug, dem Gründer von Beatenberg: "Der Heilige Geist ist die herrlichste Gabe an die Gemeinde, wenn sie gehorcht und die gefährlichste, wenn sie versucht, ihn zu manipulieren."

Nun, aus dieser Richtung der Electronic Church (Fernsehkirche) erwartet man ohnehin nicht allzu viel Biblisches. Wie sieht es bei den anderen Kanälen aus, die zwar auch noch pfingstlich aber nicht gar so extrem sind? Tatsächlich, Pat Robertsons "700 Club" wirkt im Vergleich zu TBN fast schon erholsam. Zunächst gab es wirklich eindrückliche und gute Beiträge über die derzeitige Situation in Amerika. Der verhängnisvolle Einfluß beispielsweise von ACLU wurde ungeschminkt aufgezeigt, wie diese Organisation systematisch die Freiheit zerstört. Die Furcht, auch die religiöse Freiheit zu verlieren, erweist sich als immer begründeter. Es wurde dargelegt, wie mit imaginären sogenannten Rechten, beispielsweise das Recht auf Abtreibung, die wahren Grundrechte ausgehöhlt werden. Eindrücklich schilderte Pat Robertson die gegenwärtige Lage in den USA. Ich konnte nur zustimmen und auch seinen Wunsch bekräftigen, daß etwas unternommen werden muß.

Danach wurde gebetet, Robertson und die beiden anderen Moderatoren reichten sich die Hände und auf einmal gab es eine Fülle von Eingebungen, Worte der Weisheit und der Erkenntnis, die sich fast wie auf Befehl einstellten. Ein erstaunliches Spektrum von Krankheiten, Herz-Lungen- und Schilddrüsenerkrankungen, zu hoher Blutdruck, verklemmte Kiefer usw., all das werde nun geheilt. Das habe der Geist gerade offenbart. Die Moderatorin sah sogar einen Tumor, der sich soeben im Gehirn auflöse. Ein ganzes Feuerwerk von Heilungen ergoß sich in wenigen Minuten über die Zuhörerschaft. Die vorher so vernünftig und nüchtern wirkenden Akteure, deren Anliegen man voll unterstreichen konnte, verwandelten sich innerhalb weniger Minuten in Magier und Schamanen, die Heilungen zum Schleuderpreis weiterreichten.

Abschließend wurde noch erklärt, wie Gott für dich sorgt, auch für deine Gesundheit und Finanzen. Ernüchtert und teilweise erschüttert hoffte ich, auf einem anderen Kanal noch Verkündiger zu finden, die sich nicht unbedingt beim frommen Spiritismus Anleihen holten.

Robert Schuller, Amerikas Tele-Evangelist Nummer 1, gebärdete sich zwar nicht ganz so verrückt wie Benny Hinn und Genossen, doch auch er betete darum, daß Gott noch ungeahnte Heilungskräfte freisetzen möge. Eine junge Frau stand mit Krücken unter den Zuhörern. Vorher hatte er ihr noch erklärt, wie makellos und schön sie sei. Ein gutes Selbstwertgefühl ist ja gemäß Schuller die wahre Bekehrung und Hölle bedeutet, ein schlechtes Selbstwertgefühl zu haben. Nein, auf der Suche nach biblisch gesunder Verkündigung war auch Bob Schuller ein ziemlicher Reinfall.

Zum Glück stieß ich eher zufällig auf die John Ankerberg Show. Hier ging es endlich nüchtern und informativ zu. Ein Interview wurde mit einem christlichen Wirtschaftsberater, Larry Burkett, geführt. Seine nüchterne Analyse: Die Clinton-Regierung habe die letzte Chance vertan, die Schulden einzudämmen. Der Kollaps der Wirtschaft ist unausweichlich und Burkett rechne damit innerhalb der nächsten 4 oder 5 Jahre. John Ankerberg ist auch für seine Bücherserie bekannt, die nun tatsächlich aus klarer biblischer Perspektive über Zeitströmungen in Gemeinde und Umfeld aufklärt. Hier war endlich eine gute Sendung zu sehen.

Eine weitere erfreuliche Nachricht im Zusammenhang mit der Electronic Church ist die Meldung, daß Robert Tilton sich vom Bildschirm verabschiedet hat. Er war von allen charismatischen Bettelpredigern der vielleicht penetranteste. 86% seiner Sendezeit verwendete er für Geldeintreiben (Christianity Today, 13, Sept. 93, p. 82). Seine Einnahmen gingen stark zurück, als das amerikanische Fernsehen seine Betrügereien im Zusammenhang mit sogenannten Wunderheilungen aufzeigte. Auch bat er seine Gemeinde, Dallas, Texas, für seine Probleme in der Ehe zu beten. Einen Tag nach diesem Aufruf ließ er sich scheiden (ibid).

Nun mag man vielleicht denken, daß ich ein allzu düsteres Bild von Amerika entwerfe. Doch wie bereits angedeutet, in den einzelnen Sendungen wurde mehrfach auf diesen Verfall hingewiesen. Ein Prediger sagte ungeschminkt: "America is dying while the church is slumbering." Morris Cerrullo schrie laut, "America is in a mess". Er hofft natürlich, durch seinen Schwarmgeist eine Wende herbeiführen zu können, sind doch gerade diese Leute die eifrigsten Vertreter einer großen Geistesausgießung, die am Ende der Tage zu erwarten sei. Die falsche Eschatologie der Schwärmer wird nun immer offensichtlicher für den, der noch sehen will. Denn stimmte es tatsächlich, daß Gott seine Gemeinde am Ende der Tage, wie John Wimber und die Kansas-City-Propheten und viele andere meinen, mit besonderen Kräften ausrüstet, wie läßt sich dann dieser schier beispiellose Abfall erklären? Mike Bickle, leitender Pastor der "prophetischen" Gemeinde in Kansas City, (Metro Vinyard Fellowship) einer der Redner bei dem Gemeindekongreß in Nürnberg, erklärte, wie Gott am Ende der Tage solche Wunder tun werde, daß diese Kraftwirkungen die Zeichen der Urgemeinde weit in den Schatten stellen werden. Die Gemeinde sollte somit die entscheidende gesellschaftsverändernde Kraft sein und einflußreicher denn je auftreten. Das Gegenteil ist der Fall (Offb. 3,17).

Beverly LaHaye, Vorsitzende von CWA (Concerned Women for America, Besorgte amerikanische Frauen) gab in Christianity Today im August dieses Jahres eine Anzeige auf: "Beachten Sie nur die starke Verbindung, die Clinton zu den Homosexuellen hat...Ich denke, es ist offensichtlich für jeden, der heute eine Familie aufzieht: die Moral unserer Gesellschaft verfällt schnell...Nehmen Sie TV. Würden Sie Ihre Kinder 90% von dem, was heute in unsere Häuser kommt, anschauen lassen? Leute mit traditionellen Werten sind zunehmend unter dem Angriff der liberalen Kräfte, die so viel Kontrolle über die Unterhaltungs- und Medien-industrie dieser Nation ausüben...Verbrechen, unverhüllte Sexualität, die Erosion der Schulen, die Künste und die offensichtliche liberale Einstellung im Journalismus - es geht alles den Bach runter" (16. Aug. 93, p. 56-57). In Chikago mußten 34 Kirchen schließen. 29 davon wurden von Moslems übernommen.

Die Buchläden führen als nationale Bestseller Bücher, die voller New-Age-Gedanken sind und das unausschöpfliche Potential des Menschen anpreisen: Anthony Robbins Unlimited Power, mit Empfehlung von Norman Vincent Peale. Ebenfalls von Anthony Robbins: Awaken the Giant within (Erwecke den Riesen in dir). Sogar Ron Hubbards Bücher, bekanntlich der Gründer der Scientology-Sekte, sind noch Bestseller. Zwar darf man in öffentlichen Schulen aus der Bibel nicht mehr zitieren, doch die Schüler werden angehalten, zur Mutter Erde zu meditierten und eins zu werden mit Natur und Kosmos.

Pat Robertson hat ebenfalls, wie oben bereits erwähnt, die derzeitige Lage zutreffend geschildert. Umso mehr empfiehlt er nun sein neues Buch Turning Tide (Wie man die Flut umkehren kann). Das wäre wunderbar, doch dies bringt mich zu einer weiteren traurigen Entwicklung unserer letzten Tage. Weil die Situation so schlimm ist, haben sich beispielsweise in Salem, Oregon, wo ich etliche Predigten hielt, Pastoren der verschiedensten Gemeinden zum gemeinsamen Gebet zusammengefunden. Das ist mehr als positiv und hat auch auf etliche Verkündiger einen bereichernden Einfluß ausgeübt. Doch, wie mir ein Pastor einer unabhängigen Baptistengemeinde klagte, beginnt sich nun in diesen so fruchtbaren Gebetskreisen die sog. "Geistliche Kampfführung" auszubreiten. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn es gemäß Eph. 6,12ff. geschähe. Doch durch den Einfluß der Bücher von Peter Wagner, John Dawson, Tom White, Charles Kraft und etlicher anderer, beginnt man nun territoriale Geister zu binden, gebietet Dämonen aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu weichen, erstellt geistliche Landkarten (Spiritual mapping), erforscht die Namen dämonischer Hierarchien usw. In den christlichen Buchläden ist das Thema "Spiritual Warfare" der große Renner.

Peter Wagners verhängnisvoller Einfluß breitet sich wie ein Sauerteig aus. Man meint besondere Erkenntnisse zu haben, ist aber in Wirklichkeit in magische, okkulte Vorstellungen geraten. "The Charismatics have a magic concept of God" (die Charismatiker haben eine magische Gottesvorstellung), erklärte John Stott in einem privaten Gespräch. Dies kann man besonders gut bei dieser Art "Kriegsführung", für die es keinen neutestamentlichen Beleg gibt, erkennen. Man bekämpft das Böse (schwarze Magie) mit der weißen Magie. Diese Gebetsmärsche sind ein Rückfall ins Mittelalter, das Gebets- und Bittprozessionen zu Maria und Schutzheiligen ebenfalls in frommer Magie praktizierte. Die Reformation hat uns von diesem Aberglauben befreit, zu dem wir nun übergeistlich dank der charismatisch-ökumenischen Vereinnahmung bzw. durch den Einfluß der 3 Welle zurückkehren.

Grundlegende Bücher zu diesem Thema stammen in jüngster Zeit von Tom White. The Believers Guide to Spiritual Warfare, Breaking Strongholds u.a. Eine junge Frau berichtete, wie sie in der "Befreiungsseelsorge" dieses Autors war. Obwohl Kind von Missionaren, wurden aus ihr ständig Geister ausgetrieben, ebenso aus der Wohnung und aus Souvenirs, die aus der Dritten Welt stammten. Angeblich waren diese Gegenstände besprochen worden, die Seelsorge habe dies eindeutig bestätigt. So war man ständig auf Dämonenjagd und die arme Frau war bald ein Wrack. Erst als sie erfuhr, daß diese Souveniergegenstände von Gläubigen angefertigt worden waren, begann ihr Gott die Augen zu öffnen. Ihr Zeugnis wurde auf Video aufgezeichnet und den Studenten vom Western Baptist College (Salem, Oregeon) als Warnung vor dieser Art Dämonologie vorgeführt.

Noch sonderbarere Lehren vertritt Charles Kraft, Professor für Anthropologie am Fuller Theological Seminary. Zunächst kann man in seinem neuen Buch Defeating Dark Angels (Servant Publications) seitenlang nachlesen, wie er im Zuge seiner Befreiungsseelsorge die innewohnenden Geister ausführlich befragt. Charles Kraft ist, wie mir Dr. Robert Wright sagte, der einflußreichste christliche Anthropologe. Bob Wright unterrichtet selber Anthropologie am Western Baptist College. Durch seine Einladung und die seines Sohnes bin ich überhaupt dieses Mal nach Amerika gekommen. Er erzählte, wie er auf einem Treffen christlicher Anthropologen war. Charles Kraft konnte nicht kommen, dafür aber seine Frau Margarit. Sie berichtete begeistert, wie ihr Mann einen neuen Aufgabenbereich gefunden hat. Er hilft nun seelsorgerlich Missionaren, die psychologische und geistliche Probleme haben, weil sie auf dem Missionsfeld unter den Einfluß von Dämonen geraten sind. Charles Kraft hat nun entdeckt, daß diese Missionare als Folge davon verschiedene Persönlichkeiten (multiple Personalities) entwickelt haben. Die einzige Möglichkeit der Befreiung liegt nun darin, jede einzelne dieser Persönlichkeiten zur Bekehrung zu bringen, damit sie Christen werden. Danach werden die Dämonen diese Person (den Missionar) verlassen. Etwas entgeistert fragten sich danach die anderen Teilnehmer, ob Margarit Kraft dies wirklich geglaubt hat, was sie da erzählte.

Der verhängnisvolle Einfluß von Fuller Theological Seminary ist nicht zu unterschätzen. Diese Schule hat besonders großen Zulauf aus den Ländern der Dritten Welt. Der bei diesen Studenten und Absolventen dadurch oft (nicht immer) vorhandene animistische Hintergrund sorgt dafür, daß solche Lehren und die von Peter Wagner mit Begeisterung umarmt werden. Von daher ist eine weltweite Durchsäuerung der Gemeinden fast schon garantiert.

Nun kann man mir vielleicht vorwerfen, wiederum ein zu düsteres Bild der geistlichen Situation zu malen. Doch daß wir auch geistlich in einer Krise stecken haben nüchterne Gläubige, die es Gott sei Dank auch noch in großer Schar gibt, hier selber erkannt. So schrieb Hank Hanegraaff, Präsident des Christian Research Institutes, das Buch Christianity in Crisis (Harvest House Publishers). Er behandelt in diesem Buch die zum Teil bizarren Lehren und Behauptungen der Faith Teacher. Bei uns ist diese Glaubensrichtung unter der Bezeichnung Rhema- oder Zoe-Gemeinden" bekannt. In der Nähe von München hat diese Strömung unter der Leitung von John Angelina eine "Bibelschule" namens "Wort des Glaubens".

Gem


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